Der Betroffenenrat nimmt (nochmals) Stellung

Autorin: Nora Sillan

Die 2. Stellungnahme des Betroffenenrats wurde von einem seiner Mitglieder, Frau Angela Marquardt, bereits trommelwirbelnd (vulgo: „super Stellungnahme“) angekündigt; eine Userin, die auf Twitter mit kräftigen Adjektiven bekanntlich nicht geizt – so zum Beispiel: „Der Spiegel Artikel ist unterirdisch. Punkt.“

Was bedeutet eigentlich das Bild, welches Angela Marquardt – übrigens ehemalige Abgeordnete des Deutschen Bundestags – mitgeschickt hat? Dienen die glühenden Kohlen im semi-offiziell anmutenden Tweet, wo nicht klar ersichtlich ist, ob sich Frau Marquardt als Privatperson oder als Mitglied des Betroffenenrats äußert, lediglich einer eye-catchenden Illustration oder sollen sie ein (subtiler) Hinweis sein? Stichwort: Wer mit dem Feuer spielt…?

Doch nun (abseits bizarr anmutender Social Media-Bebilderung) in medias res zur neuen Stellungnahme des Betroffenenrats, die leider more of the same an altbekannten Argumentationsmustern aufweist:

Unter der Zwischenüberschrift „Desinformation für Fortgeschrittene“ bemüht man sich nicht einmal, sachlich auf die Argumente des Spiegel einzugehen. Im Gegenteil, die Stellungnahme wiederholt hier nochmals das Wort „unwürdig“ aus deren ersten (noch emotionalisierteren) Fassung. Gleich vorweg hierzu die direkte Frage an die Mitglieder des Betroffenenrats: Wie kann eine Diskussion, in der es um den Schutz von Therapieopfern geht, ganz konkret um eine junge Mutter, der man ihr Kind weggenommen hat, „unwürdig“ sein? Haben diese Opfer etwa nicht Ihren Schutz verdient? Oder wenigstens einen Funken Ihres Mitgefühls, welches man an manchen Stellen wirklich schmerzlich vermisst.

Wenn wir gerade beim Thema des zwischenmenschlichen Miteinander sind: Bezogen auf den respektvollen Umgang mit Betroffenen findet sich in der Stellungnahme folgendes Statement …

„Der Betroffenenrat habe den Eindruck, dass manchen Medienvertreter*innen und Fachgesellschaften diese Aspekte unwichtig sind.“

Quelle: Stellungnahme des Betroffenenrats

Gerade der Spiegel-Artikel, so auch die Berichte des Schweizer Fernsehens und die Gutachten über die dortigen Psychiatrieskandale, erfüllen alle Anforderungen an den Opferschutz und den (generellen!) zwischenmenschlichen respektvollen Umgang – und das auch mit Gegenmeinungen. Kann das der Betroffenenrat auch von sich sagen? Insbesondere dann, wenn er den Medienberichten eine Aussage in den Mund legen will, die niemals und an keiner Stelle je getätigt wurde:

Zynisch bleibt, dass diejenigen, die Betroffenen ritueller Gewalt die eigenen Erfahrungen absprechen und sie als lächerliche Opfer überspannter Professioneller hinstellen, sich als Retter*innen präsentieren.“

Quelle: Stellungnahme des Betroffenenrats

Niemand hat jemals ein Opfer als „lächerlich“ hingestellt oder sinngemäß die Worte „lächerlich“ und Opfer“ in einem Satz verwendet. Außer jetzt der Betroffenenrat in seinem emotional aufbrausenden Rundumschlag – und das natürlich ohne eine exakte Quellenangabe für eine derartige Formulierungsunterstellung zu liefern.

Undifferenzierte Pauschal-Unterstellung

Eigentlich ist die generelle Argumentationsweise des Betroffenenrats nichts Neues: Wenn die Argumente auszugehen drohen, wird (neben einem Rückbezug auf sexuellen Missbrauch allgemein) Kritikern mehr oder weniger subtil unterstellt, Betroffene diskreditieren zu wollen:

Rituelle Gewalt ist ein vermeintlicher letzter Strohhalm, der zur allgemeinen und persönlichen Diskreditierung von Betroffenen, professionellen Unterstützer*innen und Wissenschaftler*innen herhalten kann. Wer sich auch nur minimal um eine differenzierte Darstellung bemüht, dem wäre das so kaum noch möglich.“

Quelle: Stellungnahme des Betroffenenrats

Hier erschreckt jedoch mit welch einzementierter „wir gegen sie“-Mentalität der Betroffenenrat vorzugehen scheint, wenn er imaginierte Feindbilder in Aufklärern konstruieren möchte und Kritikern der „Rituelle Gewalt-Mind Control-Verschwörungstheorie“ in einer Pauschal-Unterstellung vorwirft, es ginge ihnen um allgemeine und persönliche Diskreditierung von Betroffenen und Unterstützer_innen (Stichwort: „letzter Strohhalm“ ). Anstatt von Unterstellung könnte man auch sagen: Ein Schlag ins Gesicht für all diejenigen, die sich um Opferschutz auf seriöser Faktenbasis bemühen. Dieser Gruppe von Menschen etwaige Diskreditierungsabsichten in die Schuhe schieben zu wollen, bewegt sich unter dem schreiberischen „Gut-gegen-Böse-Niveau“ einiger Boulevardmedien – etwas, was man von einem durch die Bundesfamilienministerin berufenen Gremium wie dem Betroffenenrat eigentlich nicht erwarten würde. Doch Sachlichkeit scheint hier Fehlanzeige zu sein.

Verschwörungs-Analogie?

Was es nun mit der so oft propagierten satanisch-rituellen Gewalt auf sich hat, packt der Betroffenenrat in einen Absatz und scheint es mit der folgenden QAnon-Analogie beinahe ins Lächerliche zu ziehen:

Wer rituelle Gewalt als fragwürdig hinstellt, beruft sich häufig darauf, dass es keine weltumspannende, satanische Elite gäbe, die heimlich unser aller Geschicke lenke. Dieser Aussage dürften mehr als 99 Prozent aller Menschen – einschließlich Betroffener ritueller Gewalt – zustimmen. Die verbliebenen Prozentanteile entfielen auf QAnon-Anhänger*innen.“

Quelle: Stellungnahme des Betroffenenrats

Soll also hier seitens des Betroffenenrats versucht werden, den metaphorischen Schwarzen Peter QAnon zuzuschieben, einer Verschwörung, die international (zu recht) belächelt wird? Wo ist dem Betroffenenrat zufolge die Grenze zwischen komplexer QAnon-Verschwörung und (man verzeihe mir den Ausdruck) simplem Bullshit, der in Satanic Panic-Kreisen rauf- und runtergebetet wurde?

Frage an den Betroffenenrat: Sind im verbliebenen 1-Prozentanteil vielleicht auch all diejenigen inkludiert, die ganz offen darüber zwitschern, was sie meinen, wenn sie von Kindesmissbrauch in rituellen Strukturen sprechen: „Gruppen geben sich (Schein-)Ideologie, z.B. satanistisch“?

Und gilt die QAnon-Ecke etwa auch für die (populärwissenschaftlichen) Äußerungen von Protagonist_innen der „Rituelle Gewalt-Mind Control-These“, die satanistisch-kultische Bezüge in den letzten Jahrzehnten breitenwirksam postuliert haben? Für eine rein deskriptive (und nicht enumerativ abschließende) Auflistung dieser Player siehe hierzu folgenden Beitrag: https://dissoziationen.de/2023/03/07/replik-zur-antwort-der-ard-feature-redaktion/

Eine kurze Zwischenanmerkung: Wie wird wohl der Satz mit dem Restprozentanteil aus der Stellungnahme des Betroffenenrats bei den Social Media-Usern der „DIS-Bubble“ ankommen, die von sich selbst behaupten, in satanistischen (inter)nationalen Kulten missbraucht worden zu sein? Dürfen sich diese dann ebenfalls als QAnon-Sympathisanten angesprochen fühlen? Na ob das mal nicht einigen aus der Bubble sauer aufstoßen könnte, wenn ihr persönlich-sinnstiftendes, satanistisches Kultmissbrauchs-Konstrukt nun vom Betroffenrat expressis verbis in diesen Kontext gerückt wird …?

Das berühmte „Kleingedruckte“

Der Betroffenenrat nimmt auch auf ein Forschungsprojekt Bezug, das im Dunstkreis des „Rituelle Gewalt-Mind Control-Narrativs“ regelmäßig zitiert wird:

Forschung zu sexualisierter Gewalt im Allgemeinen und Dunkelfelderhebungen mit Betroffenen im Besonderen müssen bestimmten ethischen Standards entsprechen, die grundsätzlich für die Forschung mit Menschen gelten. Ein solcher ethischer Standard ist die Prüfung, ob ein Forschungsprojekt überhaupt notwendig ist. Bei ritueller Gewalt wäre ein Forschungsprojekt, das sich mit der Frage befasst, ob es rituelle Gewalt eigentlich gibt, ethisch verwerflich. Niemand braucht so ein Projekt, wenn sogar unter den hohen Ansprüchen der Strafverfolgung Fälle mit Sachbeweisen, Zeug*innenaussagen und Verurteilungen existieren. Forschungsprojekte wie die Dunkelfelderhebung der Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf können beispielsweise zeigen, dass die Annahme auch in Deutschland nicht zutrifft, es ginge ausschließlich um satanistische Ideologien (Schröder et al. 2018).“

Quelle: Stellungnahme des Betroffenenrats

Mal abgesehen davon, dass Forschung zur Existenz ritueller Gewalt bei korrekter Durchführung alles andere als „ethisch verwerflich“ wäre, wie der Betroffenenrat schreibt, und dass eben keine gerichtlich-polizeilichen Beweise existieren, beinhaltet dieses Zitat eine gewisse Ironie bzw. Komik, die allerdings von den Verfasser_innen wohl nicht beabsichtigt zu sein scheint.

Nein, es geht in der genannten Studie der Forschungsgruppe rund um Schröder, Briken et. al nicht nur (!) um satanistische Ideologien, wie die Autor_innen festhalten:

About half of the participants reported that the perpetrators used Satanic ideologies (48.5%), whereas a smaller percentage reported the use of religious (19.4%), fascist (12.1%), racist (12.1%), and/or radical right-wing (8.5%) ideologies.“ (Quelle: Studie Schröder et al, 2018)

Nur ca. die Hälfte der Befragten gab in der Studie explizit satanistische Ideologien zu Protokoll. Der Betroffenenrat hat also völlig recht, dass in dieser Erhebung nicht „ausschließlich“ Satanismus genannt wurde. Die Betonung des Satzes liegt auf „ausschließlich“, denn was sind schon schlappe 50%?! Der Teufel steckt, so könnte man sagen, im Detail: Dass beinahe jeder zweite Befragte satanistische Ideologien bejaht, impliziert eine äußerst kreative Verwendung der sprachlichen Wendung von „nicht ausschließlich„. Quod erat demonstrandum. Oder etwa nicht?

Die nächste Unstimmigkeit in der Stellungnahme des Betroffenenrats: Wie passt diese Zahl von 48,5 % aus der Dunkelfelderhebung bitteschön mit dem oben zitierten Wert von 99% aller Menschen zusammen, die damit übereinstimmen, dass es keine weltumspannenden satanistischen Eliten gibt? Der verbliebene 1-Prozentanteil entfiele auf QAnon-Anhänger_innen, so beschreibt es die Stellungnahme. Das heißt also – nimmt man die These des Betroffenrats für einen Moment wörtlich und abstrahiert davon – könnte ungefähr die Hälfte der 165 Studienteilnehmer_innen, konkret jene 48,5%, die satanistische Ideologien bejaht hatten, demzufolge QAnon-Anhänger_innen sein. Echt jetzt?!

Anmerkung: Dieses Rechenbeispiel dient lediglich der argumentativen Illustration und soll keinesfalls irgendwem irgendwas unterstellen …

Kein Beweis für Daten-Validität

Noch einmal zurück zur Forschungsgruppe rund um Schröder, Briken et.al, deren Dunkelfeldstudie der Betroffenenrat zitiert und allgemein folgendes ausführt:

Dunkelfeldforschung setzt einen Aspekt voraus, der in der Sozialforschung methodologisch Usus und forschungstheoretisch gut begründbar ist: Die Auskünfte von Personen über sich werden als soziale Wirklichkeit ernstgenommen, in der sich die Personen bewegen. Dieser Aspekt wird bei der Methoden- und der Ergebnisdarstellung transparent gemacht. Wenn strukturelle Verzerrungen der Ergebnisse wahrscheinlich sind, wird auch das beschrieben.“

Quelle: Stellungnahme des Betroffenenrats

Ganz genau. Das wird es auch – und zwar wörtlich: „There ist no proof for the validity of the collected data“ steht es in der Studie klipp und klar geschrieben. Selbst Co-Autor Peer Briken distanzierte sich jüngst im Spiegel von den Ergebnissen mit den Worten: „Man habe an keiner Stelle behauptet, Fakten zu präsentieren“ (siehe hierzu auch: https://dissoziationen.de/2023/03/20/um-den-heissen-brei-herum/ )

Diese Distanzierung scheint jedoch beim Betroffenenrat nicht angekommen zu sein. Ebenso wenig der genaue Inhalt der Forschungsergebnisse, das berühmte „Kleingedruckte“ sozusagen, welches richtig spannend wird, wenn man das nächste Studienzitat durchliest:

„One general limitation that has to be considered when interpreting our results is that data were collected in an anonymous online-study. (…) There is no proof for the validity of the collected data (e.g., for participants’ fitting the inclusion criteria or for no multiple log-ins), but detailed plausibility checks during the process of data cleaning evoked confidence in valid instead of random answers. Furthermore, it is possible that the participants’ beliefs about prior childhood trauma are attributable to adult maladjustment and false memories. 77]. Then again, we observed a huge group of participants who provided very congruent data on variables in the ORA context and severe clinical symptoms, which will not solve the current false memory debate, and researchers should therefore investigate them independently from that discussion.“ (Quelle: Studie Schröder et al, 2018)

Es ist also möglich, schreiben Schröder, Nick et. al hier wörtlich, dass die Überzeugungen der Teilnehmenden u.a. auf falsche Erinnerungen zurückzuführen sind: False Memories.

Dass diese Studie die False Memory Debatte nicht löst, wird in Folge ebenfalls festgehalten; dazu die Empfehlung, diese Fragestellung außen vor zu lassen (vgl. ebd). Eine Empfehlung, die jedoch nicht die Möglichkeit von Falscherinnerungen relativiert, sondern nur eine Handlungsempfehlung im Umgang mit diesen Daten darstellt, die als anonyme Onlinebefragung eines nämlich genau nicht liefern können: Gewissheit.

Jedenfalls muss man sich das mal auf der Zunge zergehen lassen:

Falscherinnerungen sind möglich

Um es nochmals zu wiederholen: Dieses Zitat, welches auf mögliche Verzerrungen und False Memory bezüglich Kindheitstraumata hinweist, entstammt einer Studienquelle, die der Betroffenenrat selbst (!) zur Untermauerung seiner Thesen verwendet – was unweigerlich zur Frage führt: Hat der Betroffenenrat diese von ihm zitierte Studie im Vorfeld überhaupt (genau) gelesen? Oder war der Verweis darauf lediglich ein „Cherry-Picking“ (um die von Anglizismen gespickte Wortwahl der Stellungnahme zu verwenden) – in der Hoffnung darauf, (auch) sonst würde niemand die Originalquelle lesen und insofern keine Widersprüche aufdecken?

Es scheint fast so, als würde der Betroffenenrat die Rosinen aus dem Kuchen klauben, gerade so wie es argumentativ ins Rezept seiner aus dem Zusammenhang gerissenen Fakten passen könnte.

Thema verfehlt

Die Stellungnahme des Betroffenenrats findet einen roten Faden, welcher sich in einem von Angang bis Ende durchgezogenem thematischen Herumeiern äußert. Oder in einem kreativen Umgang mit den Fakten, das einem Zurechtbiegen ähnelt. Nur ein Beispiel für diese Vorgehensweise:

Es gibt genug Belege für die Existenz ritueller Gewalt, auch wenn Verurteilungen sich teilweise nur auf einzelne Erwachsene beschränken oder sich nicht explizit auf ideologisch inszenierte Gewalt beziehen.“

Quelle: Stellungnahme des Betroffenenrats

Erstens – und zum hundertsten Male wiederholt – ging es nirgends darum, Gewalt per se in Frage zu stellen, wie sie in Form von Sekten erwiesenermaßen existiert, sondern um die in der Verschwörungsszene immer wieder hergestellte Verknüpfung von „rituelle Gewalt = Mind Control = satanistische Kulte“.

Zweitens wird hier von Verurteilungen gesprochen, die sich „nicht explizit auf ideologisch inszenierte Gewalt beziehen“. Mit dieser Formulierung als Selbst-Relativierung der Beweisbarkeit hat man sich jedoch keinen Gefallen getan, sondern liefert einen Widerspruch im Widerspruch (um nicht zu sagen: ein Eigentor).

Differenzierung wird gepredigt, doch selbst wird undifferenziert vorgegangen. Zwar könnte man davon ausgehen, dass diese fehlende differenzierte Sichtweise u.a. auch einer breiten Einbeziehung von Quellen geschuldet ist, die sogar vor der Aufnahme eines reißerisch verfassten Blogeintrags (von H. Rosenblatt) oder eines emotionalen Leserbriefs (von Nickis) ins Literaturverzeichnis nicht Halt macht.

Doch unabhängig von der wissenschaftlichen (Un-)Tauglichkeit der verwendeten Quellen entsteht zunehmend der Anschein, dass die mangelnde Differenzierung in voller Absicht geschieht, da immer wieder aufs Neue alles vermischt wird: Und zwar dann, wenn man die Begrifflichkeiten von ritueller Gewalt mit organisierter und sexueller Gewalt in einen Topf wirft und solange kräftig umrührt, bis man hofft, die Adressaten der Stellungnahme würden in dem begriffsverwässernden Einheitsbrei die Zutaten nicht mehr erkennen. Doch eine simple Zutatenvermischung ergibt weder geschmackvolle Haubenküche und schon gar keine seriöse Wissenschaft. Wäre die Stellungnahme des Betroffenenrats in ihrer argumentativen Gesamtheit die Conclusio einer wissenschaftlichen Arbeit, so würde wohl folgende professorale Anmerkung drunter stehen: Thema verfehlt.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Stellungnahme des Betroffenenrats selbst dessen eingangs aufgestelltes Kriterium von Desinformation erfüllt. Hiermit können also die vom Betroffenenrat in einer überaus emotionalen – ganz und gar nicht professionell anmutenden – Art und Weise vorgebrachten „Komplimente“ eins zu eins zurückgegeben werden: „plakative Vereinfachungen, schlechte Recherchen und unsaubere Wiedergabe von Forschungsständen“. (Quelle: Stellungnahme des Betroffenenrats)

Oder: Wer im (pseudo-wissenschaftlichen) Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen (sprich: verkürzten Argumenten) werfen.

Wie twitterte Betroffenenrat-Mitglied Angela Marquardt gestern über die Stellungnahme? „Manche Worte brauchen Zeit…“ Tja, diese zeitbedürftigen Worte hätten allerdings besser dazu genützt werden können, die Widersprüche und empirisch falschen Schlüsse auszumerzen. Oder zur sachlichen Reflexion. Zeit genug wäre ja gewesen …

Weiterführende Links:

https://dissoziationen.de/2023/03/20/um-den-heissen-brei-herum/

https://dissoziationen.de/2023/03/20/sehr-geehrte-ubskm/

https://blog.gwup.net/2023/04/14/satanistisch-ritueller-missbrauch-die-beweisfrage-wird-einfach-weggelaechelt/

https://infoportal-sp.de/allgemein/2023/04/15/usbkm-vergeigt-diskurs/

10 Kommentare

  1. Eine Kritik hätte ich jetzt doch mal anzumerken. Du verweist auf weitere Informationen, die man allerdings nicht einsehen kann. Hier ist es der PW-geschützte Bereich, in einem anderen Artikel sind es Links, die du nicht jedem gibst. Ich hatte per Mail gefragt, unter welchen Voraussetzungen man die Links erhalten könne und keine Antwort bekommen.
    Du musst ja nicht alles preisgeben, darum geht’s mir nicht. Nur stört mich dieses „Ich weiß etwas, das ich nicht sage“ ja auch an gewissen bekannten DIS und RG Bloggern/ Youtubern usw. Das macht die eigene Beweisführung undurchsichtig. Am Ende verleiht es jedem einen komischen Beigeschmack,der das macht und spielt grundsätzlich jenen in die Hände, die einen widerlegen oder gar nieder machen möchten.

    Insgesamt finde ich den Blog hier gut, versteh es bitte als konstruktive Kritik.

    1. Danke für deine Kritik, liebe Yvonne.

      Ich weise auf meinen persönlichen Raum hin, welcher nur mit Passwort zu erreichen ist. Ganz einfach deswegen, weil dort einzig nur Informationen über mich und über das, was ich erlebt habe, enthalten sind. Das Passwort erhalten all jene (die meisten haben es bereits), die ich real zuordnen kann. Der Grund ist hier zu finden: Neuster FACEBOOK-Beitrag von mir.
      Ich kann verstehen, dass Hinweise manchmal irritieren. Wäre das hier eine offizielle Seite würde ich es sicherlich vermeiden. Doch es ist eine private Seite, darum gibt es manchmal auch einen privaten Hinweis an einen bestimmten Interessenkreis.

      Alles was zum Thema Satanic Panic gehört, wird auf dieser Seite hier transparent aufgeführt. Ohne Ausnahme.

      1. Hut ab zu deinem Entschluss! (Neuester Facebook-Beitrag)
        Dafür, dass es bei reinen BF Attacken bleibt, drücke ich euch die Daumen.

      2. Oje. Ich bin nicht bei Facebook und habe bloß bei Twitter geschaut, ob du dich geäußert hast. Mir war aufgefallen, dass die Seite einen Abend lang nicht erreichbar war und ich hatte schon mit Attacken gerechnet.

        Drück dir die Daumen, dass ihr euch weiterhin nicht unterkriegen lasst.

        Aber … dazu noch: Lass dich davon jetzt bitte nicht unter Druck setzen, Dinge als Beweis erzählen zu „müssen“, bei denen es gesünder für dich ist, die für dich zu behalten. Ich finde, deine Beiträge hier sprechen vollständig für sich. Diese Bubble ist bösartig und aggressiv und wirkt dadurch vielleicht größer als sie ist.
        Wenn du gern mehr über dich erzählen möchtest, fände ich das gut. Aber lass dich bitte nicht hinreißen, im Eifer des Gefechts Dinge zu erzählen, die du später bereuen könntest. Ich sehe es nicht so, dass du nichts zu verlieren hättest. Es gibt sehr viele Menschen, die nicht derart von Hass verblendet sind. Und wer so verblendet ist, lässt sich wahrscheinlich auch durch konkrete Details nicht überzeugen.

        Danke für deinen Einsatz hier. Ich habe es dir schon geschrieben, mir hat es wirklich geholfen, hier bei dir zu lesen, und mal nicht mehr allein damit zu sein, einerseits an die Existenz von DIS zu „glauben“ und andererseits dafür nicht in eine Verschwörungstheorie abtauchen zu müssen.

        1. Vielen Dank für deine Zeilen, Marrik.
          Ja, in der Tat kamen auch mir bereits diese Gedanken und auch ich habe mich selbst aufgefordert, Ruhe zu bewahren und nichts zu überstürzen.
          Ich bin noch mitten in der „Verhandlungsphase“. 😉

  2. Die Stellungnahme des Betroffenenrat ist ein Armutszeugnis für den Kinderschutz in Deutschland. Sie ist weitschweifig, selbstreferentiell und, wie Sie bereits beschrieben haben, sachlich unhaltbar.

    Zudem perpetuiert sie die Verschwörungstheorie der Satanic Panic und diskreditiert die Forschung zu False Memory. Gleichzeitig stellt sie den Versuch dar, in Orwellscher Manier a la 1984, den Begriff „ritueller Missbrauch“, der einst synonym für satanischen Missbrauch stand, soweit zu dehnen, dass jeglicher Missbrauch rituell ist, also die Schimäre satanischer Missbrauch nicht mehr spezifisch benannt werden kann. Mit derlei Neusprech verwischt der Betroffenenrat die Wirklichkeit gegenwärtigen Kindesmissbrauchs und dessen Verwertung im Internet und durch organisierte Kriminalität. Somit diskreditiert er sämtliche Opfer von Kindesmissbrauch und -misshandlung.

    Gleichzeitig frage ich mich, welche Rolle die UBSKM Kerstin Claus hierbei einnimmt. Schließlich hat sie dieses Pamphlet durchgewinkt, das sich einzig gegen die Kritiker einer verzerrten – ja unethischen – Psychotherapie, die Missbrauch induziert und „satanische“ Mythen kreiert, durchgewinkt. Sie stellt sich somit auf die Seite der Fabulanten und gegen die Opfer, für deren Wohl sie eigentlich zuständig ist. Im übrigen ist es weder ihre, noch die Aufgabe des Betroffenenrats auf Themen der Berichterstattung Einfluss zu nehmen, um sie in ihrem Sinne zu lenken – womit wir wieder bei Orwell sind.

    Es ist Zeit, diesen Betroffenenrat aufzulösen. Unterlässt Claus das, zeigt sie, dass sie überfordert ist und sollte dann ebenfalls zurücktreten.

  3. @Marvel

    Ja, ich ahnte schon, dass du dich zur Zielscheibe gemacht hast. Vermutlich würde gegen diese Leute auch ein Mehr an Transparenz nichts ausrichten. War wohl auch ein wenig naiv von mir gedacht.

    Selbstverständlich kannst du das auf deinem Blog handhaben wie du es richtig findest. Wie gesagt, ich finde ihn gut. Rückmeldungen zur Wirkung auf andere verstehe ich eher als qualitätssichernd, da wir alle unsere blinden Flecken haben.

    Ich hoffe sehr, du hast alles ausreichend abgesichert und bist nicht am Ende die Geschädigte.

  4. Hallo Marvel Stella!
    Ich möchte mich an dieser Stelle noch herzlich bei dir für deine Aufklärungsarbeit im Allgemeinen bedanken und auch für die Möglichkeit sich hier mitzuteilen und auszutauschen. Deine Arbeit ist sehr wichtig und ich sehr froh Deinen Blog entdeckt zu haben.
    Bleib weiterhin so stark wie du bist und pass auf dich auf!
    Liebe Grüße, Lena

  5. Entschuldige bitte Nora! Die Nachricht bezog sich natürlich auch auf dich!
    Tut mir leid, dass ich da gepennt habe!
    Liebe Grüße, Lena

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