Ich kann aus dem fremden „Du“ mein „Ich“ machen und ich kann es auch leben und fühlen, allerdings nur eine bestimmte Zeit. Denn wenn das „Du“ des Gegenübers verschwindet, so nimmt es mein fremdes „Ich“ wieder mit. Das heißt, ich kann es zwar übernehmen, aber es mir nicht so sehr zu eigen machen, dass es mir für immer bleibt, wenn alles andere wegfällt. Ein Lückenfüller ist niemals mehr als ein Platzhalter für etwas, wofür er nicht bestimmt ist. Und aus einer Kopie wird niemals ein Original.
WeiterlesenSchlagwort: Dissoziation
DeGPT erzeugt starke Irritationen
Bei der Betroffenen, deren Twitter-Verlauf ich weiter oben eingefügt habe, bekam ich den Eindruck, sie möchte gerne ernst genommen werden. Das kann ich gut verstehen. Aber wir – ich beziehe mich da mit ein – werden nicht ernst genommen, wenn wir das Krankheitsbild verzerren. Die Fantasie-Begabung macht aus uns keine Menschen, die irgendetwas spielen. Nur weil wir Fantasie haben, suggestibel und hypnotisierbar sind, wird unser Krankheitsbild nicht harmloser!
WeiterlesenFiedler über die DIS
Es ist leider ein Fakt, der sich in all den Jahrzehnten durchgängig immer wieder neu bestätigt hat: Je mehr die Therapeuten nach Persönlichkeitsanteilen suchen, desto mehr werden Betroffene diese erzeugen und/oder präsentieren. Die Frage: »Mit wem spreche ich?« sollte m.E. strikt verboten werden. Genauso die Aufforderung, dieser/jener Anteil möge bitte »nach vorne kommen«, damit man mit ihm reden könne.
WeiterlesenMPS – Eine neue Frauenkrankheit?
Diplom-Psychologin und Literaturwissenschaftlerin Tanja Schmidt, geb. 1961, war in den frühen 1990er Jahren für den Verein Wildwasser-Berlin tätig; ein Verein, der später an der Verbreitung des Verschwörungs-Narrativ »Rituelle Gewalt & Mind Control« sehr stark beteiligt sein sollte. Schmidt verfasste damals einen Artikel mit dem Titel »Eine neue Frauenkrankheit? Zur Problematik der Diagnose MPS«
WeiterlesenEin Topf oder mehrere Störungen?
Zunächst möchte ich einwenden, dass seitens einiger Traumatherapeuten die These und/oder PowerPoint-Präsentationen verbreitet werden, es handle sich erst dann um eine DIS, wenn sich mehrere ANPs »anscheinend normale Persönlichkeitsanteilen« bilden, zu denen dann die jeweils entsprechenden »emotionalen Persönlichkeitsanteile« gehören. Als persönlich Betroffene einer DIS (mit Amnesie) erlaube ich es mir, diese These als Unsinn zu bezeichnen. Fachlich – und das unterstützt meine Bewertung – ist diese These auch durch keine Studie oder wissenschaftliche Forschung evaluiert.
WeiterlesenGefährliche Vorbilder
Am Ende ging es viele Jahre einzig nur um das Leben des Billy Milligans. Sogar ein Buch entstand und bereits zu Milligans Lebzeiten wurde über eine Verfilmung seiner Lebensgeschichte gesprochen. Die Vergewaltigungsopfer aber waren und wurden von der Gesellschaft, von den Medien, von der Medizin – von allen – vergessen!
WeiterlesenVorwort: Zu den geschützten Beiträgen
In dem Bericht, welchen ich mit einem Passwort versehen habe, beschreibe ich meine Klinikerfahrungen und meinen Werdegang.. Es ist ein sehr umfangreicher und natürlich auch sehr persönlicher und offener Bericht. Darum habe ich mich entschieden, ihn nicht offen einzustellen. Das bedeutet aber nicht…
WeiterlesenWann ist Dissoziation eine Krankheit?
Bei Kindern bis zum 3./4. Lebensjahr ist es völlig normal, dass sie zwischen realer Wahrnehmung und Dissoziation hin und her springen. Deswegen ist die bisherige Annahme, Kinder würden sich durch Traumata explizit aufspalten, nicht ganz korrekt. Stattdessen muss man davon ausgehen, dass das, was im Laufe der Entwicklung zusammen gehört, (das Ich, das Selbst) inkohärent bleibt. Die Häufigkeit, mit der ein Mensch in einer normalen Form dissoziiert, nimmt erst mit dem Erwachsenwerden ab.
Weiterlesen