Es ist leider ein Fakt, der sich in all den Jahrzehnten durchgängig immer wieder neu bestätigt hat: Je mehr die Therapeuten nach Persönlichkeitsanteilen suchen, desto mehr werden Betroffene diese erzeugen und/oder präsentieren. Die Frage: »Mit wem spreche ich?« sollte m.E. strikt verboten werden. Genauso die Aufforderung, dieser/jener Anteil möge bitte »nach vorne kommen«, damit man mit ihm reden könne.
WeiterlesenSchlagwort: Multiple Persönlichkeit
Amnesien & Fugue – Persönliches
Ja, Erinnerungen sind stark an Affekte/Gefühle gekoppelt. Ganz von der Hand zu weisen ist es also – natürlich – nicht, dass unterschiedliche Anteile ihre eigenen Erlebnisse haben, die mit entsprechenden Erinnerungen einhergehen. Auch bei mir im System hat jeder “seine eigene Welt”, selbst jetzt, wo wir uns so nahe stehen. Aber all das ist nicht so geordnet oder gar auf Knopfdruck abrufbar, als hätte man Schubladen vor sich.
WeiterlesenEin Topf oder mehrere Störungen?
Zunächst möchte ich einwenden, dass seitens einiger Traumatherapeuten die These und/oder PowerPoint-Präsentationen verbreitet werden, es handle sich erst dann um eine DIS, wenn sich mehrere ANPs »anscheinend normale Persönlichkeitsanteilen« bilden, zu denen dann die jeweils entsprechenden »emotionalen Persönlichkeitsanteile« gehören. Als persönlich Betroffene einer DIS (mit Amnesie) erlaube ich es mir, diese These als Unsinn zu bezeichnen. Fachlich – und das unterstützt meine Bewertung – ist diese These auch durch keine Studie oder wissenschaftliche Forschung evaluiert.
WeiterlesenTrauma- vs Fantasie Model
In den Publikationen von Antje A. T. S. Reinders and Dick J. Veltman wird – ähnlich wie bei Dr. Yolanda Schlumpf – auf die neuronalen Veränderungen im Gehirn hingewiesen. Sie erwähnen allerdings auch, dass diese Veränderungen nicht nur bei Menschen mit DIS, sondern bei Traumastörungen allgemein, so also auch bei PTBS- und Borderline-Betroffenen auftreten.
WeiterlesenFalsche Thesen
Das Zitat auf dem Bild ist eines von vielen Beispielen, die dafür sorgen, dass die Multiple Persönlichkeitsstörung – heutige Dissoziative Identitätsstörung – stark im mystischen Sumpf verwurzelt ist: Aus Menschen mit einer sehr schweren Identitätsstörung werden Aliens kreiert, die nicht von dieser Welt sein können.
WeiterlesenVerzerrung der DIS-Ursache
Frank W. Putnam bringt es auf dem Punkt: »Jedes Kind hat das Potential, multipel zu werden«. Natürlich hängt das Ausmaß auch mit dem Grad der angeborenen Sensibilität zusammen. Was bedeutet das genau? Kleinkinder haben keine kohärente Identität. Sie haben – was man im Übrigen auch bei Borderline-Betroffenen sehr gut erkennen kann – primäre affektive Zustände.
WeiterlesenMaligne Regression
„Regression“ ist ein Begriff, der von den meisten DIS-Betroffenen vehement abgelehnt und von sich gewiesen wird.
Doch gerade von einer unkritischen Haltung gegenüber der Wirkungsweise der (malignen) Regression geht für Betroffene eine große Gefahr aus.
Wann ist Dissoziation eine Krankheit?
Bei Kindern bis zum 3./4. Lebensjahr ist es völlig normal, dass sie zwischen realer Wahrnehmung und Dissoziation hin und her springen. Deswegen ist die bisherige Annahme, Kinder würden sich durch Traumata explizit aufspalten, nicht ganz korrekt. Stattdessen muss man davon ausgehen, dass das, was im Laufe der Entwicklung zusammen gehört, (das Ich, das Selbst) inkohärent bleibt. Die Häufigkeit, mit der ein Mensch in einer normalen Form dissoziiert, nimmt erst mit dem Erwachsenwerden ab.
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