Historie der Webseite

Autor: Marvel Stella

Die URL der Webseite heißt: Dissoziationen.de Schaut man sich hier aber um, so fragt man sich berechtigterweise, was die URL mit dem Seiteninhalt zu tun hat. Um das zu erklären, möchte ich eine Historie der Webseite verfassen, die es in ihrer zeitlichen Entwicklung durchaus gibt, auch wenn ich erst im April 2021 damit begann, Inhalte einzustellen.

Registrierung der URL

Ich habe die URL bereits vor sehr vielen Jahren registriert. Heute wäre sie nicht mehr zu bekommen, da der Domainhandel massiv um sich greift und alle freien Domains in Beschlag nimmt, womit kommerzielle Händler gutes Geld verdienen können.

Warum registrierte ich die URL?

Weil ich an der Dissoziativen Identitätsstörung (im Folgenden DIS bezeichnet) und an Dissoziationen allgemein leide und – so wie auch viele andere Betroffene – darüber eine Webseite erstellen wollte.

Dieses Vorhaben konnte jedoch nicht umgesetzt werden, weil letztendlich der innere Antrieb fehlte. Über Dissoziationen allgemein gab es bereits so viele Informationen im Netz, ich wollte keine drölfte Kopie veröffentlichen. Ich wollte und konnte aber auch nicht über mich persönlich und über mein Leben berichten, da das Schweigen einst verinnerlicht wurde.

Also schob ich die Arbeit an der Webseite auf, während die Jahre vergingen.

April 2021

Ich sah ein Video von den Skeptikern, bei dem ich das Gefühl bekam, zu ersticken.


YouTube Video: Verschwörungstheorie: Vom satanisch-rituellen Missbrauch (Lydia Benecke u.a.) Skepkon 2018

Die Inhalte des Videos wären vielleicht verschmerzbar gewesen. Jeder kann denken und sagen, was er möchte. Die Art jedoch, wie arrogant das Thema verpackt wurde, war für mich unerträglich. Noch unerträglicher war es, wie sehr man es in Abrede stellte, dass Opfer, die satanisch-rituell missbraucht wurden, tatsächlich erlebt hatten, was sie schilderten.

Ich habe mich nicht persönlich verletzt gefühlt. Es ging nicht um mich, es ging – so verstand ich es damals – generell um die Glaubwürdigkeit der Opfer, die Missbrauch und Gewalt erfuhren.

Helferzwang

Ich muss an dieser Stelle erwähnen, dass ich sehr dazu neige, mich für Schwächere einzusetzen. Sehe ich Ungerechtigkeit gegenüber Personen, die sozial, ggf. auch intellektuell oder gesundheitlich in einer schwächeren Position sind, entwickele ich einen zwanghaften Helferimpuls.

Ich erinnere mich sehr gut daran, dass ich diesen schon als Jugendliche in mir trug. Vielleicht sogar schon als Kind, doch an meine Kindheit kann ich mich auf Grund einer ausgeprägten Amnesie nicht erinnern.

Satanisch-ritueller Missbrauch

Dass es anscheinend viele Opfer gibt, die satanisch und rituell missbraucht wurden, stand für mich im April 2021 außer Frage. Bereits vor ca 15 Jahren habe ich mich einige Monate lang in Foren aufgehalten, in denen Menschen mit einer dissoziativen Identitätsstörung über diese/ihre satanisch-rituellen Traumata sprachen. Da ich mich jedoch damit nicht identifizieren konnte und mich die alltäglichen Aggressionen bzw. Streitigkeiten unter den Betroffenen zum damaligen Zeitpunkt überforderten, suchte ich das Weite. Nicht mit mir stritt man, ich selbst habe die meiste Zeit fast nur gelesen und selten was geschrieben. Die Stimmung in den entsprechenden Foren war zumeist aufgeheizt und Streitigkeiten endeten fast immer in einem Desaster.

Danach habe ich nie wieder Kontakt zu DIS Betroffenen gesucht. Doch ich habe zwischenzeitlich einige Bücher von Michaela Huber gelesen und auch sie schrieb ausführlich über den satanisch-rituellen Missbrauch. Es gab für mich keinen Grund daran zu zweifeln, immerhin galt sie als Expertin in diesem Bereich.

Zweifel waren ein NoGo

Menschen, die in irgendeiner Form missbraucht wurden, nicht zu glauben, war für mich ein absolutes NoGo. Es war ein selbst auferlegtes Tabu. Natürlich spielen da auch eigene Erfahrungen mit hinein, doch generell fand ich es abartig und maximal beschämend, dass es Menschen gab, die Zweifel hegten. Die Arroganz, die ich bei den Skeptikern in dem oben benannten YouTube Video wahr nahm, hat das Fass zum Überlaufen gebracht.

Geburtsstunde der Webseite

Mitte April 2021 installierte ich die WordPress-Software und begann den Blog bzw. die Seite mit Inhalten zu füllen. Hauptthema war für mich das Thema Glaubwürdigkeit und dass unterschiedliche Gruppierungen versuchten, die Glaubwürdigkeit der Missbrauchsopfer zu untergraben.

Mein Schreiben jedoch war ungeordnet. Die Empfindungen, die ich spürte, als ich das Video von den Skeptikern sah, beeinflussten mich beim Schreiben so, dass ich die erstellten Seiten immer wieder löschen musste. Ich mag es nicht, ungeordnet auf die Öffentlichkeit zuzugehen. Zum einem, weil ich autistische Wesensarten in mir habe, die in der Ordnung Sicherheiten finden und zum anderen, weil die Dissoziation für so viel Unordnung sorgen, dass ich es kompensieren muss.

Persönliche Inhalte

So verbrachte ich also die ersten Wochen damit, zu schreiben und zu löschen, zu schreiben und zu löschen. Bis ich erkannte, dass ich Zeit brauche. Ich musste die Eindrücke erst verarbeiten. Ich musste mir Zeit lassen, damit in mir wieder eine klare Linie besteht, auf die ich sehr großen Wert lege.

Ich weiß nicht genau, wann ich mich entschied, Persönliches einzubringen. Vielleicht habe ich einfach nur damit begonnen, weil ich von dem Skeptiker Video Abstand suchte. Anfangs waren die persönlichen Schilderungen über mich und mein Leben noch öffentlich. Das Schreiben an sich fühlte sich gut an, jedoch war es nur eine Frage der Zeit, bis der ängstliche Zustand in mir „geweckt“ wurde.

Angst

Wenn er Zustand der Angst (davor, gefunden zu werden) geweckt wird, dann stehen Schränke vor meiner Tür. Das passiert bereits so lange, wie ich mich in meinem Leben zurück erinnern kann. Ich selbst sehe mich, wie ich in einer Ecke saß/sitze. Zusammen gekauert und mit einer wirklich unfassbar großen Angst, dass man mich findet.

Diese Angst ist sehr pathologisch. Sie beherrscht auch nur einen ganz bestimmten Zustand, der immer dann in Erscheinung tritt, wenn ein bestimmter Trigger erfolgt, den ich hier in der Öffentlichkeit natürlich nicht beschreiben werde.

Zwischenanmerkung:

Da Betroffene einer Dissoziativen Identitätsstörung immer von irgendwelchen Programmen reden und damit alles erklären, was bei ihnen aus dem Ruder läuft, möchte ich sicherheitshalber das Folgende hinzufügen:

Nein!
Ich wurde nicht bzw. von niemandem programmiert. Ich habe keine Lösch-Programme in mir. Auch keine Zerstörungs- oder Selbsttötungs-Programme. Überhaupt keine Was-auch-immer-für-Programme!

Fakt ist, dass das, was dieser Zustand in der Wohnung tut, auch im Netz passiert. Es werden „Schränke“ vor die Tür geschoben. Darum sind bzw. waren die Seiten mit den (zu) persönlichen Inhalten mit einem sehr Passwort versehen. Inzwischen habe ich sie komplett gelöscht.

Michaela Huber

Mittlerweile erreichten wir den September 2021. Wir befanden uns seit eineinhalb Jahren in der Coronapandemie, als ich auf einen Beitrag von Michaela Huber stieß, der mich verunsicherte. Ich konnte ihren harschen Ton und ihre Sprache nicht einordnen, darum legte ich den Beitrag einfach nur zur Seite. Dann aber stieß ich auf Instagram auf Beiträge, in denen man Michela Huber gegenüber kritisch auftrat. Man bezichtigte sie, die Stellung der Corona-Maßnahmengegner einzunehmen und deren Politik zu verbreiten. Ich hatte große Mühe, das zu glauben und dachte sogar einen Moment lang, man wolle sie aus irgendwelchen persönlichen Gründen diskreditieren. Doch dann begann ich zu recherchieren und fand mehr als nur Bestätigungen.

Ich glaube, das Schlimmste war für mich, dass das Bild einer vertrauenswürdigen Expertin, die sich mit aller Kraft für Opfer einsetzt, komplett zerstört wurde. Diese Frau, die ich hier sah, war für mich plötzlich einfach nur verblendet! => (Achtung: Ich beschreibe lediglich meine subjektive Wahrnehmung!)

Dieser Vertrauensverlust, den ich im September 2021 erlebte, war der Beginn einer extrem langen Recherche-Odyssee. Eine Odyssee, die meine gesamte Wirklichkeit auf den Kopf stellte.

Hinweise von DIS-Betroffenen

Es gab durchaus einige DIS-Betroffene, die den kritischen Artikel, den ich über Michaela Huber schrieb, siehe: HIER richtig und gut fanden. Allerdings hatte ich in meinem Artikel auch die Skeptiker zustimmend erwähnt, denn immerhin warnten sie sehr oft vor Michaela Huber. Den Skeptikern zuzustimmen, stieß in DIS-Kreisen auf Widerstand, siehe:

»Alles ein bisschen kompliziert. Die Skeptiker Gruppe, die du in deinem Beitrag verlinkt hast, darüber gibt es auch Gerüchte, dass die mit Satanistischen Gruppen in Kontakt stehen, was dann logisch wäre, wenn sie verleugnen, dass es rituelle Gewalt gibt. Puh! Das ist ein Riesenfass!«

und…

»Ich habe den Artikel mit Interesse gelesen. Auch mich erschreckt die Politisierung von Frau Huber, dennoch möchte ich davor warnen, den Blog der Skeptiker als Quelle zu zitieren. Ihre Leugnung der Existenz ritueller DIS ist fahrlässig und falsch. «

Ich konnte durchaus verstehen, dass es ein Trigger für die Betroffenen darstellt, zu sehen, dass ich die Skeptiker als Quelle nutze. Also versprach ich ihnen, dass das mein nächstes Recherchethema sein wird und ich entsprechende Artikel dazu veröffentlichen werde.

Nora kam hinzu

Mit Nora bin ich schon ziemlich lange befreundet. Als ich dann im Oktober anfing, über die Skeptiker und deren Thesen/Wirken umfangreich zu recherchieren, bot sie mir ihre Hilfe an. In dem Moment begann unsere Teamarbeit, die heute nicht mehr wegzudenken ist. Wir recherchierten, wie diskutierten, wie analysierten, wir waren begeistert, frustriert, verärgert und erleichtert. Unsere Zusammenarbeit war so perfekt, dass man sie fast schon als symbiotisch bezeichnen kann.

Kognitive Dissonanz

Mit dem Beginn der Recherchearbeit begannen Monate, in denen ich ein überaus merkwürdiges Gefühl entwickelte, was ich immer und immer wieder zu unterdrücken versuchte. Um so mehr ich mich mit dem Thema satanisch-ritueller Missbrauch befasste, um so mehr begann sich meine Wirklichkeit aufzulösen. Doch ich hielt am Opferschutz fest! Außerdem gab es einige, denen ich zuvor versprochen hatte, meine Stimme für deren Schutz und Glaubwürdigkeit zur Verfügung zu stellen.

Rückblickend finde ich es fast schon faszinierend, wie sehr man etwas argumentativ untermauern kann – auch psychologisch – wenn man an etwas glauben WILL. Nora und ich wollten den Menschen – all den Opfern – glauben. Ihnen nicht zu glauben, war für uns beide gleichermaßen ein NoGo!

Unsere Recherchearbeiten waren sehr gründlich und gewissenhaft. Wir hörten uns stundenlange Videos an, und zwar von beiden Seiten. Von den Skeptikern genauso wie von den Opfern. Von Therapeuten genauso wie von Kriminologen. Wir haben sogar den modernen Satanismus rauf und runter studiert, der für mich in keiner Weise kriminell war/ist. Die Philosophie erinnerte mich lediglich an die BDSM Philosophie, die für mich absolut legitim ist, wenn sie sich in der Auslebung an das Ethik- und Konsensgebot hält.

Erschöpfung

Zwischenzeitlich waren Nora und ich wirklich erschöpft. Das Verfassen der Artikel ging nur schleppend vorwärts, weil die innere kognitive Dissonanz immer größer wurde. Drei ganze Monate haben wir an dem Thema gearbeitet.

Wir haben die schlimmsten Horrorgeschichten gehört und gelesen (Organverspeisungen, Kindstötungen, Programmierungen, Folterungen, usw). Nora hielt ich da ein bisschen raus, weil sie das Problem hat, dass sie schnell getriggert wird. Ich kann so schnell nicht getriggert werden, da ich persönlich in meinem DIS-Selbstverständnis niemals Gewalt und Missbrauch erlebte.

Trotzdem erschöpft es enorm, wenn man so viele unterschiedliche Meinungen, Thesen und Darstellungen zu ein und dem selben Thema verarbeiten muss. Wir hörten uns nämlich nicht nur die Opferseite, sondern auch die Schilderungen der Skeptiker und von anderen Kritikern an. Wir studierten die These der sogenannten falschen Erinnerung, verfolgten Studien, befassten uns mit dem Wirken von Elizabeth F. Loftus, wir verschlangen englischsprachige Artikel und schleusten uns in vielen unterschiedlichen Gruppen und Foren ein.

Offener Diskurs

Was mich auf Grund meiner hohen Asperger-Sensibilität & -Sensitivität wirklich extrem mit nahm, war der offene Diskurs zwischen den Opfern und den Skeptikern.

Ich lese und höre Worte oft in ihrer reinen Form. Die Interpretationsfähigkeit ist bei mir nur sehr gering ausgeprägt. Zum anderen fehlen mir die Filter, um mich zu schützen. Das bezieht sich nicht nur auf die Sinneswahrnehmung (sehen, hören, riechen), sondern auch darauf, dass man – wie es in einem Sprichwort heißt – die Flöhe husten oder das Gras wachsen hört.

Ich las streithafte Diskussionen und fühlte die extreme Anspannung und die Aggression rundherum. Diese Diskussionskultur verfolgte mich bis in den Schlaf hinein. Ich glaubte zu wissen, vom wem die Aggressions-Schwingungen ausgehen, der „Böse“ stand ja schließlich fest.

Heute weiß ich es besser.

Veröffentlichung

Ende Dezember war es dann soweit. Ich veröffentlichte 12 – ZWÖLF – lapidare Seiten. Lapidar deswegen, weil das Verhältnis einfach nicht stimmte. Bei der Recherchearbeit, die Nora und ich drei Monate geleistet haben, hätte ein ganzes Buch veröffentlich werden müssen. Aber genau das war das Problem. Diese kognitive Dissonanz, die uns die ganze Zeit begleitete, hat das Schreiben erschwert. Wenn ich in mir Klarheit habe, dann schreibe ich wie ein Weltmeister. Immerhin fast 300 Anschläge die Minute. Mit dem Verfassen der 12 Artikel aber kam ich einfach nicht vorwärts.

Die Ruhe vor dem Sturm

Ich hatte es also vollbracht. Ich war nun eine Stimme für all die Opfer, die sagen, sie seien satanisch und rituell missbraucht worden. Aber warum fühlte sich das so verdammt mies an? Nicht eine einzige Minute lang hat mich das, was nun veröffentlicht war, zufrieden gestellt.

Wochen zogen ins Land…

Monate zogen ins Land….

Das war wie die Ruhe vor dem Sturm. In mir war ein Kern des Misstrauens, der still und leise gewachsen ist. Auch wenn mein Bewusstsein nicht darauf zugreifen konnte bzw. manchmal nur eine Aura dessen wahr nahm, so wurde dieser kleine Kern doch immer größer und größer. Bis er so groß war, dass er zu platzen drohte!

Manchmal haben Nora und ich sogar darüber geredet. Aber es waren eher zaghafte Annäherungen und Übereinstimmungen, die wir uns sogleich wieder verboten. Es galt für uns beide, den Opferschutz… zu schützen!

Mai 2022 – Reportage aus der Schweiz

Ich sah eines Tages ein Video von einem Psychiater. Siehe: Die dunkle Seite der Psychologie – Falsche Beschuldigungen und False memory

Darf ich es so salopp sagen? → Das Fass ist geplatzt!

Es war wie eine Offenbarungs-Explosion! ALLES, was ich bereits seit Monaten wusste, war plötzlich da und wahr…

… und vor allem stimmig!

Hinzu kamen all die neusten Reportagen aus der Schweiz, die offenlegten, wie suggestiv Therapeuten und Kliniken arbeiten.

Ich bin wirklich kein Mensch, der mit so brisanten Thesen/Themen impulsiv an die Öffentlichkeit heran tritt, aber an diesem Tag habe ich es getan! Ich habe weder darüber nachgedacht, noch habe ich die Folgen abgeschätzt. Ich bin ohne Wenn und Aber in Facebook rein und habe verkündet, dass ich nicht mehr an den satanisch-rituellen Missbrauch glaube!

Wow! Das fühlte sich so gut an. Es fühlte sich so richtig an. Es fühlte sich so rund und ganz an.

Diskursänderung

Diesen impulsiven Schritt an die Öffentlichkeit habe ich niemals bereut. Im Gegenteil. Ich begann zu schreiben und wollte gar nicht mehr damit aufhören. Und es passierte das Folgende:

Plötzlich wurde mir all das vorgeworfen, was man zuvor den Skeptikern vorgeworfen hatte. Vor mir wurde gewarnt, es wurde dazu aufgefordert, mich zu blockieren, doch all das bestätigte nur, was ich mittlerweile ohnehin wusste. → Die Verschwörung!

Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll. Es war so, als wenn sich ein Schleier vor meinen Augen löste. Ich konnte etwas klar sehen, ohne, dass es verzerrt oder verdeckt wurde. Ich fühlte mich endlich wieder authentisch!

Und…

Jetzt gerade in diesen Tagen beginnt das Unmögliche möglich zu werden:

Ich fange doch tatsächlich an, zu verstehen, wieso die Skeptiker stellenweise so überheblich und belustigend wirkten. Womit man alles konfrontiert wird, wenn man sich kritisch öffnet, kann sich keiner vorstellen. Und damit meine ich nicht nur die infantilen Angriffe, die ich sicherlich noch nachvollziehen könnte. Ich meine all das, was ich in einzelnen Artikeln zu Sprache gebracht habe. Inzwischen sind diese Beiträge offline, was wir weiter unten erklären werden.

Ach…

Die Betroffenen übrigens, die vorgeben, satanisch-rituell missbraucht worden zu sein, formieren sich, und man könnte fast schon sarkastisch sagen:

Der Teufel steckt im Detail!

Opferschutz!

Selbst als Nora und ich über unsere Zweifel sprachen, wollten wir unter keinen Umständen den Opferschutz aufgeben. Wir sagten uns: »Selbst wenn es den satanisch-rituellen Missbrauch nicht gibt, so dürfen wir die Glaubwürdigkeit der Opfer nicht untergraben, da sie sonst auch für alle anderen Opfer verloren geht.« Damit haben wir falschen Opferschutz betrieben!

Die tatsächlichen Opfer befanden sich auf der anderen Seite. Nämlich die zu Unrecht Beschuldigten, deren Existenz/en brachial vernichtet wurden/werden. Diese Opfer waren auf genau der Seite, die wir bekämpft hatten!

Was wir – Nora und ich – getan haben, war opferfeindlich. Wir haben mit unserer Aktivität eine Verschwörung verfestigt und damit tatsächlich die Glaubwürdigkeit aller Opfer untergraben!

Webseiten-Intension?

Ende Mai schaute ich mir meine Webseite an und sah: Chaos!

Ich schrieb bereits weiter oben, dass ich ein Ordnungsfanatiker bin. Vor allem, wenn es um die geistige Ordnung geht. Die Webseite befand sich im Zustand einer chaotischen Buddelkiste. Da waren einige persönliche Bereiche, in die keiner hinein kam, weil sie passwortgeschützt waren. Daneben befanden sich irgendwelche Allerweltgeschehen- Beiträge. Dann gab es da und dort so einige persönlichen Beiträge von mir und Nora, die wir öffentlich einstellten. Und nun auch noch eine Aufklärung über die Satanic Panic.

Auf dieser Seite befand sich alles und nichts.

  • Wo waren die Opfer?
  • Wer waren die Opfer?
  • Womit befasst sich denn nun die Webseite?
  • Wo gab es all die Berichte über die Dissoziationen?

Das Schlimmste war: Nora und ich konnten hier definitiv keinen einzigen persönlichen Beitrag mehr einstellen.

Dissoziationen.de ist so aufgeladen mit schweren und unangenehmen Themen, dass wir nicht mehr bereit waren, uns hier zu „entkleiden“. Auch wenn es nur darum geht, die Jacke auszuziehen!

Vor allem wissen wir , wer die Seite besucht. Die Besucher der Webseite – in den letzten 30 Tagen waren es 3000 an der Zahl – sind im Moment nicht unbedingt die Menschen, die mit uns einen Kaffee trinken möchten. Alleine diese Tatsache forderte mich auf, die Themen der Webseite zu splitten.

Aktueller Zustand – 02. Juli 2022

Ich bin am Aussortieren und Umräumen. Nebenher habe ich eine zweite Webseite ins Leben gerufen, auf der wir Persönliches einbringen. Hier auf Dissoziationen.de wurden die meisten persönlichen Berichte gelöscht.

Noch ist der Umbau nicht abgeschlossen. Wir können die andere Webseite auch noch nicht verlinken, da auch diese noch in Arbeit ist. Aber – und das ABER möchte ich betonen – es fängt an, ordentlicher zu werden. Nora und ich wissen noch nicht, wie wir diese Seite hier nennen werden. Doch wenigstens lichtet sich dieser chaosähnliche Zustand 😉

Zustand am 09.Juli 2022

Am 09.07.2022 platzte mir die Hutschnur. Ich fühlte mich bei dem, was ich zu lesen bekam, nur noch veralbert. Da wurden satanische Rituale beschrieben, die man vor seinem dritten Lebensjahr in einem satanischen Kult erleben musste, die definitiv nicht in diesem Universum statt gefunden haben können. Nicht, weil es eine so grausame Gewalt war, sondern weil das, was man im Detail beschrieb, medizinisch nicht möglich ist. Nebenbei stellte man Diagnose-Berichte ein (natürlich auch die Dissoziative Identitätsstörung), wo weder der ICD Diagnoseschlüssel stimmte, noch die Form. Jeder Laie konnte die Fälschung erkennen.

Das veröffentlichte ich mit dem Titel: Genug mit all den Fakes! Danach brach ein Shitstorm aus.

Nora und ich haben uns übernommen. Wir brauchten Zeit und Ruhe. Wir brauchten dringend innere Sicherheiten und somit schalteten wir zwei Tage nach meinem Artikel den Wartungsmodus ein und begannen, erst einmal nur reale Luft zu schnuppern.

Zustand Ende Juli 2022

Wir hatten uns gut erholt und überlegten nun, was wir mit dieser Seite, die uns schwer auf den Magen stieß, anstellen. Wir wollten nicht mehr recherchieren. Wir wollten diesen unsäglichen Leidwettbewerb, der in der DIS-Bubble stattfindet, nicht mehr verfolgen, denn immer wenn wir glaubten, wir haben bereits das Finale erreicht, kam jemand um die Ecke, der es zu toppen schien. Schneller, weiter, höher. Entsprechend wurden auch die Adjektive in sämtlichen Erlebnisbeschreibungen gewählt. Im Komparativ und Superlativ – den Steigerungsmöglichkeiten scheinen keine Grenzen gesetzt: Nun war die Gewalt nicht bloß „grausam“, es war „grausamste Gewalt“. Inzwischen ist man nicht nur in einem Kult gewesen, sondern sogar in mehreren. Ich hätte bis vor kurzem nie damit gerechnet, dass man sich sogar darin zu übertreffen versucht.

Diese Extreme in der Selbstdarstellung – vorwiegend von jungen Mädchen/Frauen – sorgt bei denen, die tatsächlich an der Dissoziativen Identitätsstörung leiden, für eine Daueranspannung. Fast alle ziehen sich beschämt zurück und so einigen wünschen sich, sie wären nicht an der Dissoziativen Identitätsstörung erkrankt, weil das öffentliche Bild immer unangenehmer und verzerrter dargestellt wird.

Nora und mir ist in dieser Zeit bewusst geworden, dass wir uns – wenn wir jetzt weiter recherchieren – mehr schaden als nutzen. Entsprechend haben wir – der Wartungsmodus war noch immer eingeschaltet – eine Entscheidung getroffen.

Wir entschieden, die Seite ein letztes Mal zu überarbeiten und sie dann statisch ins Netz zu stellen. Einfach nur eine Informationsseite und keinen Blog, der fortlaufende Beiträge publiziert.

Dies kündigten wir auf der Wartungszeiten an. Und dann passierte etwas, was eigentlich nur eine Frage der Zeit war:

Wir wurden gehackt!

Unsere index.html Seite und index.php Seite wurden von Dritten manipuliert. In unsere Webseiten wurden Schadstoffe hinein geschleust, die es erforderlich machten, die gesamten (sieben) Datenbanken zu löschen und den FTP Server zu leeren.

Doch genau das hat uns unfassbar gestärkt!

Sollte sich heraus stellen, dass sie – die wir vermuten – es tatsächlich gewesen ist, hat mich ihre Zerstörungswut in einer Weise gestärkt, die selbst ich niemals für möglich hielt. Obendrein weiß ich nun, wie viele wahre Freunde ich habe. Es tut einfach nur gut, wie viele mir helfen wollen und es auch tatsächlich tun. Mit dieser Aktion haben die Verschwörer nun gezeigt, wer sie tatsächlich sind und was sie wollen.

Zustand 03. August 2022

Wir haben einen IT Fachmann hinzu gezogen. Gemeinsam bauen wir nun alles neu auf. Diese Seite hier wird das, was bereits vor dem Hacking geplant war. Sie wird informativ und statisch.

Zustand 31. August 2022

Nein, nicht statisch.

Wir haben eine Blog- bzw. News-Seite eingerichtet, wo es fortlaufende neue Beiträge geben wird. Das Thema befindet sich erst am Anfang, es gibt noch viel zu sagen…

Ende!

12 Kommentare

  1. Ich habe schon im GWUP-Blog kommentiert, schreibe es hier aber auch nochmal.
    Es ist sehr erfreulich, dass Ihr – abseits der stereotypen Reproduktion irrwitziger Verschwörungsnarrative und DIS-Mythen, wie sie leider innerhalb der DIS-Bubble oft vorkommt – über die Dissoziative Identitätsstörung aufzuklären versucht und dabei mit SRA-Verschwörungsmythen aufräumt.
    Ich wünsche Euch viel Erfolg mit dem Projekt und eine große Reichweite !

  2. Danke für Eure, diese wichtige Seite. Sich mit diesem Thema kritisch zu befassen führt leider zu vielen aggressiven Angriffen. Auch deswegen, Danke für Euren Mut und Eure Standfestigkeit.

  3. Mich macht dein Blogg sprachlos. Ich mag mich auch nicht differenziert damit auseinandersetzen. Die wichtigste Fragen, die sich mir aufdrängen sind: Hast du eigentlich selber eine dissoziative Identitätsstörung? Hast du selber jemals erlebt, wie es ist, wiedergewonnene Erinnerungen zu haben? Hast du dich damit auseinandergesetzt, wie man mit wiedergewonnenen Erinnerungen vor dem Hintergrund, dass man sich im Sinne von false memory diese auch einbilden könnte, umgehen kann? Hast du dich damit beschäftigt, anhand welcher Indikatoren man echte einschneidende Ereignisse von „eingebildeten“ unterscheiden könnte? Hast du jemals in Betracht gezogen, dass Betroffene Erinnerungen in der Therapie auch als Hypothesen benutzen könnten, um aktuelle Thematiken zu bearbeiten, statt sie als absolut wahr anzunehmen? Weisst du eigentlich, dass einige der von dir angeschuldigten Therapeuten sich in Fachkreisen sehr dafür eingesetzt haben, die Diagnose „dissoziative Identitätsstörung“ zu etablieren, die veralteten diagnostischen Merkmale (wie „Totalamnesie“) zu relativieren und neue therapeutische Richtlinien und Empfehlungen aufzuzeigen, die BETROFFENEN HELFEN? Sie geben Betroffenen Glaubwürdigkeit und Menschlichkeit, denn bis vor kurzem wurden Betroffene von vielen Psychiatern einfach als Schizophren abgestempelt und mit Benzos abgefüllt. Ist dir klar, dass genau jene Therapeuten sich EXPLIZIT dagegen aussprechen, erinnerungsbasiert zu arbeiten, da man den Wahrheitsgehalt von Erinnerungen eben nur bedingt beurteilen kann und jede Erinnerung eine persönlich gefärbte Rekonstruktion von Geschehnissen darstellt? Du tust so, als sei dies erst seit der false memory Bewegung bekannt, dabei wussten dies Psychologen bereits Jahrhunderte vorher. Kannst du dir vorstellen, wie sich Betroffene fühlen müssen, wenn sie an diffusen Flashbacks schrecklicher Gewalt leiden und der Therapeut sie als Einbildungen abstempeln muss, weil in der therapeutischen Community nun zuviel Angst und Schrecken herrscht, als dass man solchen Erzählungen nun unvoreingenommen gegenüber stehen kann und mit dem Betroffenen erarbeiten, wie sich die Gefühle lösen lassen? Für dieses in meinen Augen therapeutische relevante Ziel muss man den Wahrheitsgehalt von Flashback-Erinnerungen nämlich nicht absolut beurteilen können und auch nicht inhaltlich kennen. Aber man muss die Erinnerung annehmen können, was durch solche Interventionen von (pseudo-?) Betroffenen ziemlich erschwert wird.
    Mir bleibt die Luft weg, weil du die jahrelange Aufklärungsarbeit engagierter Therapeuten, die sich für Opfer einsetzt, wo sich sonst niemand einsetzte zunichte machst. Aus persönlichem Egoismus, und sicher nicht im Namen von Betroffenen.
    Schauen wir uns mal die „harten“ Beweise an: Kinderpornographie. Denkst du, die existiert nicht in DE oder der CH? Von wo kommen die Kinder? Wo gehen sie hin? Wo bleiben ihre Aussagen, ihre Erinnerungen? Können sie sich erinnern? …kann es vielleicht sein, dass Kinder, die in pornographischen Umständen missbraucht wurden diese später mit einem fantastischen Charakter erinnern? Diese Erinnerung ist sicherlich nicht wahr, aber das Gehirn versucht sich in so einer Situation zu schützen (Dissoziation und Spaltung) und gleichzeitig verhindert die kindliche Unwissenheit was Sexualität anbelangt, eine für Erwachsene verständliche Einordnung der Geschehnisse. Diese Mischung kann dazu führen, dass ein halbbewusstes späteres Hervorkommen der Ereignisse einen fantastischen und irrealen Charakter hat und niemals bestimmt werden kann, was wirklich geschah. Forscher und Therapeuten sind ausgebildet, das zu wissen. Ich lernte es im Grundstudium der Psychologie. Trotzdem muss man in der Therapie mit der Hypothese arbeiten können, dass da was war, um aktuelle Probleme und Gefühle lösen zu können. Ich sage es explizit: Ich vertrete zum Teil deine Sicht: eine durchdachte und strukturierte Programmierung von Opfern ist nicht möglich. Das wegpusten eines kindlichen Gedächtnisses mit rohen Gewaltmethoden ist aber sicherlich nicht so schwer. (Kriegsopfer können sich auch oft nicht erinnern…). Dein Blog ist absolut undifferenziert, was diese Thematiken anbelangt, du argumentierst einseitig und schwarz-weiss. Forschung baut darauf auf, dass man mehrere Sichtweisen und Perspektiven auf Themen einnehmen kann, und von jemandem, der Forscher und Therapeuten kritisiert, würde ich das auch erwarten. Stattdessen vertraust du Medien, die gute Schlagzeilen brauchen, um sich verkaufen zu können, und im Vergleich mit Experten, die sich jahrelang mit der Thematik beschäftigen, ein reduziertes und nicht gleich umfassendes Verständnis der Thematik aufweisen. Du schädigst tatsächlich Betroffene von pädophiler Gewalt. Ist es das, was du bezwecken willst?

    1. Hallo,

      eigentlich antworte ich nicht auf solche Kommentare, da ich finde dass sie meist eher selbstentlarvend herüberkommen. Zumal alles in deinem zweiten Satz eigentlich gesagt ist, in dem du schreibst du willst dich überhaupt nicht differenziert mit Inhalten auseinander setzen. Das erklärt dann auch das restliche überflüssige suggestive Gefrage und Behaupte, das sich alles damit klären lässt den Blog zu lesen. Ich möchte aber gerne auf einen Punkt eingehen, da mir das des öfteren doch in der Szene begegnet ist und zwar die mehr oder weniger offene Verachtung gegenüber Menschen, die an Psychosen und Schizophrenien erkrankt sind. „bis vor kurzem wurden Betroffene von Psychiatern als schizophren abgestempelt und mit Benzos vollgepumpt“. Das dieser Satz vollkommener Quatsch ist vor allem was die Behandlung und Diagnostik schizophrener Erkrankungen betrifft solltest du eigentlich in deinem Grundstudium der Psychologie gelernt haben. Eine Schizophrenie ist auch kein „Stempel“ , sondern eine komplexe , aber behandelbare psychische Erkrankung. Ich habe den Eindruck in der Szene wird an vielen Stellen eingeteilt in „schlechte“ psychiatrische Diagnosen und „gute“ psychiatrische Diagnose, ergo in „gute, behandelbare, komplextraumatisierte (DIS-) Patient/innen“ und „schlechte, chronische, nichtbehandelbare (Psychose-) Patient/innen und das hat mit einer professionellen Haltung nichts zu tun. Dies aus einer Vielzahl and Gründen: Zum einen weil niemand „eine Diagnose ist“, es auch keine besseren und schlechteren Diagnosen gibt, zum anderen, weil es mit dem Krankheitsbild der Schizophrenie wie auch der DIS nichts am Hut hat und zum anderen weil es auf eine gewisse Art und Weise verachtend wirkt. Im übrigen gibt es Menschen, die nach einem schweren Trauma auch an einer Psychose erkranken können, die in einer Schizophrenie münden kann, dies nur FYI. Ich wollte das gerne klarstellen, gerade weil du angesprochen hast Psychologie studiert zu haben und eventuell selbst therapeutisch tätig bist. In dem Fall würde ich dir dringend raten deine therapeutische Haltung bezüglich diesem Punkt zu hinterfragen um nicht mehr Schaden als Nutzen anzurichten und dich tatsächlich auch gegen deinen Willen differenziert mit einem Thema auseinanderzusetzen, zu dem du offensichtlich eine so starke Meinung vertrittst, dies muss nicht über diesen Blog geschehen, das geht auch mit Fachliteratur.
      Freundliche Grüsse.

  4. „eigentlich antworte ich nicht auf solche Kommentare, da sie selbstentlarvend rüberkommen“ – aber du hast mich nicht entlarvt… Ich bin Betroffene und keine Therpeutin und nach einem Psychologie Studium kann man sehr vieles arbeiten, wo es keine Berührungspunkte mit der Therapie gibt. Es wäre absoult verkehrt, wenn ich als Betroffene als Therapeutin arbeiten würde…

    Mein Punkt ist, dass DU dich nicht differenziert genug mit dem Thema auseinandersetzt, bzw. mit den Folgen, die es haben kann, wenn man den Begriss Rituelle Gewalt grossflächig und undiffrenziert mit Verschwörungstheorien vermischt und Fachpersonen genauso undifferenziert angreift.

    Es ist keinesfalls quatsch, dass DIS vor einigen Jahren als Diagnose stark hinterfragt wurde, wenn du das behauptest, wird mir klar, dass du tatsächlich keine Ahnung hast. Diesbezüglich würde ich dir eine kleine Recherche durch Fachliteratur empfehlen. Ein Beispiel? In der Studie von Yolanda Schlumpf, die du als unwissenschaftlich beschreibst, steht in der Einleitung die Begründung, dass sie beweisen möchte, dass das soziokognitive Erklärungsmodell eher unwahrscheinlich ist und DIS nicht gefaked werden kann. Traurig, dass du das nicht checkst…sondern die Studie als invalide beschreibst, weil irgendeine Teilnehmerin angeblich Anhängerin von Verschwörungstheorien ist. In der Studie konnte bewiesen werden, dass sich bei Schauspielerinnen, die DIS instruiert nachspielen, die Hirnaktivität zwischen den Anteilen nicht unterscheidet. Die Studie sollte Betroffenen helfen, dass sie mehr Anerkennung und Verständnis in Fachkreisen bekommen.

    Ein weiteres Beispiel, was Menschen wie du anrichten können? Vor einigen Monaten gab es an einer Klinik einen Vortrag von medizinischen Fachpersonen für medizinische Fachpersonen über das Thema Dissoziation. Der Sprecher startete damit, dass er erklärte, dass DIS eine annerkannte Diagnose ist und nichts mit Verschwörungstheorien zu tun hat. Soweit ist es also gekommen: DIS wird sofort mit Verschwörungstheorien assoziiert, undifferenziert und unhinterfragt. Echt tolle Arbeit, die du da leistest (*Achtung Ironie).

    Ich sagte nicht, dass Schizophrenie ein Stempel ist – aber die Behandlung beinhaltet normalerweise starke Neuroleptika, die sehr starke Nebenwirkungen haben. Ich wurde als Jugendliche damit zwangsbehandelt, weil man die DIS nicht erkannte. Sorry, aber ich denke, das ist für Menschen mit Traumafolgestörung keine adäquate Behandlung. Dein FYI Kommentar mag zwar stimmen, aber ist keine neue Info für mich – zudem können auch Menschen die Drogen konsumieren plötzlich an einer Psychose erkranken, das ist dann in beiden Fällen eine eigenständig und zusätzlich zur Suchtstörung oder DIS zu behandelnde Erkrankung.

    Was mich am meisten irritiert ist, dass du dich angeblich für Menschen mit DIS einsetzen willst, aber dir die Konsequenzen, die du für sie schaffst, nicht bewusst sind. Wenn man dich darauf aufmerksam machst, greifst du an. Auf welcher Seite stehst du eigentlich?
    Sicherlich sollte man unbedingt Aufklärungsarbeit betreiben bezüglich der Irrmeinung, dass Täter Spezialwissen haben und Menschen programmieren und kontrollieren können. Die Aufkärungsarbeit kann aber nicht darin bestehen, dass am Schluss alle Menschen mit DIS und Erinnerungen an Erlebnisse an Gewalt im kommerziellen / Kinderpornographischen Kontext nicht mehr geglaubt wird. Oder sie selbst im therapeutischen Kontext darüber nicht mehr sprechen dürfen, weil jeder Therapeut folglich Angst hat, er werde dann öffentlich als Verschwörungstheoretiker abgetempelt.

  5. Hallo,
    In der Tat bin ich ein externer Kommentator ohne beteiligt zu sein an dieser Website, dementsprechend ohne die Meinung der Ersteller/Innen zu vertreten, eine Entschuldigung an dieser Stelle falls dies nicht so herübergekommen ist.
    Sammia, dein letzter Beitrag besteht zu einem Grossteil aus persönlichen Unterstellungen, Suggestionen und Anfeindungen, wobei ich genau deswegen keinen Anlass und auch keine Grundlage sehe darauf grösser einzugehen, zumal die einzige Studie, die du zitierst, ohnehin wissenschaftlich anzweifelbar ist.
    Der andere Teil bezieht sich auf deine persönlichen negativen Erfahrungen, die für mich ohnehin nicht beurteilbar sind.
    Ich bin aber total deiner Meinung Tatsache, dass die dissoziative Identitätsstörung und Verschwörungstheorien oft vermischt werden, das kann man definitiv nicht gutheissen, aber das wird genau in diesem Blog auch herausgearbeitet (wie gesagt, ich bin nicht Beteiligte an dem Blog), deswegen: warum liest du diesen nicht selber wenn das Thema dich interessiert? Warum gehst du so weit zu sagen dass du dir keine differenzierte Meinung hierzu herausarbeiten willst?
    Ob du jetzt professionell oder auf einer persönlichen Ebene kommentierst (ehrlich gesagt scheint es mir eher das letztere): auch dir bleibt nicht erspart abseits davon dir eine differenzierte Meinung zu bilden. Umso mehr falls dein Engagement auf professioneller Ebene zu sein scheint, in diesem Fall: siehe oben, ich rate dringend dir deine therapeutische Haltung durch differenzierte, vielleicht deiner Meinung widersprechende Haltungen ergänzen zu lassen.
    Freundliche Grüsse.

    P.S. „Auf welcher Seite stehst du eigentlich?“ Auf keiner. Um es kurz zu sagen.

  6. Das Problem was ich mit eurem Blogg habe ist eben genau das: ich habe den ja gelesen und bin darüber höchst erschrocken, wie hier gefährliches und undifferenziertes Halbwissen als Recherche und Aufklärung verkauft wird. So wie ich es verstehe, möchtet ihr gegen die Bloggs im Internet vorgehen, die beschreiben, dass man Menschen mit Programmen kontrollieren kann und sie davon nichts wissen, etc. Ihr möchtet verhindern, dass Menschen in der Therapie suggestiv behandelt werden. Es tut mir ja leid, wenn euch sowas widerfahren ist, aber es rechtfertigt keineswegs, dass ihr selber falsche Informationen verbreitet. Ich lese hier und verstehe, dass die Betreiber dieses Bloggs nicht ansatzmässig Kenntnisse über die Geschichte der DIS, der Fachliteratur oder die Diagnosestellung besitzt. Natürlich schreibe ich aus persönlichen Gründen, aber ich beschäftige mich seit über 10 Jahren mit entsprechender Fachliteratur. Aus persönlicher Betroffenheit arbeite ich aber in einem anderen Bereich als professionelle Hirnforscherin…was mir wiederum den Vorteil verschafft, Fachliteratur zu verstehen und wissenschaftliche Studien beurteilen zu können.
    1. An jeder wissenschaftlichen Studie kann Kritik ausgeübt werden, keine ist perfekt. Mir ging es um die Intention der Studie: sie diente dazu, in wissenschaftlichen und therapeutischen Kreisen Betroffene glaubwürdiger darstellen zu lassen und Beweise gegen das soziokognitive Erklärungsmodell zu schaffen. Es ging hier nicht im entferntesten um rituelle Gewalt oder Verschwörungstheorien. Ich habe mich im übrigen nicht ansatzmässig auf die Studie bezogen, sondern erklärt, dass sie nichts mit Verschwörungstheorien zu tun hatte-weil ich denke, das hier ist ein gutes Beispiel dafür was ich mit Undifferenziertheit meine: Weder die Kritik (die man auch Gegenkritisieren könnte) noch der Zweck der Studie hatte irgendwas auch nur im entferntesten mit dem Thema dieses Bloggs zu tun. Es geht hierbei nicht um krasse Programmierungen oder Täterwissen, sondern um die Diagnose DIS. Die Studie wird im Untersuchungsbericht unter eurem Link nicht mal erwähnt, Yolanda Schlumpf ist nicht Dr. Y. falls ihr das noch nicht verstanden habt, sie war Doktorandin an der UZH und hat lediglich ein paar wenige Patientinnen mit der Diagnose DIS, die sie auch nicht selber gestellt hat, aus der Klinik für ihre Studie rekrutiert. Und darum sage ich ihr seid undifferenziert: Ihr verwendet einen Untersuchungsbericht aus dem Jahr 2022 um eine Studie als unwissenschaftlich zu bezeichnen, die NICHT MAL IN DEM BERICHT ERWÄHNT WIRD. Also wenn ich zufällig kurz zuvor in einer Bank war, die danach ausgeraubt wird, bin ich dann ein Bankräuber?
    2. …ich verstehe nicht, warum Menschen mit DIS nicht absichtlich switchen können sollen…und warum sie integriert sein sollen und quasi „normal“ wenn sie es können. Auch hier zeigt sich: sowohl die Betreiber des Bloggs als auch die externe Kommentatorin haben kein fundiertes Fachwissen. Nicht mal ansatzmässig. Und das ist traurig, denn ihr glaubt wohl ernsthaft selber daran, hier aufklärerische Arbeit zu betreiben. Es führt dazu, dass bei der Allgemeinbevölkerung DIS und Verschwörungstheorie quasi zusammengehören. Also jeder der DIS hat, ist am Ende ein Anhänger von Verschwörungstheorien und jeder der sie behandelt auch. Das ist eine Diskriminierung von Opfern und Helfern.

    1. Hallo Sammia,

      du schreibst:

      Ich lese hier und verstehe, dass die Betreiber dieses Bloggs nicht ansatzmässig Kenntnisse über die Geschichte der DIS, der Fachliteratur oder die Diagnosestellung besitzt.

      … und das entnimmst du konkret woher/woraus?

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