Schlagwort: Satanic Panic

Spiegel: Follow-Up Bericht über rituelle Gewalt

Der Spiegel veröffentlicht in seiner aktuellen Ausgabe ein lesenswertes Follow-Up zur Reportage über Satanic Panic und Mind Control aus dem März. Inzwischen sind drei Monate vergangen, doch die Konsequenzen in Deutschland sind – verglichen mit der Schweiz nach den dortigen Skandalen – eher verhalten. Neben der Schließung der Beratungsstelle des Bistum Münster wurde, wie der Spiegel nun berichtet, von der Psychotherapeutenkammer NRW ein Berufsvergehen jener Therapeutin erkannt, deren Behandlung das Nachrichtenmagazin vor drei Monaten aufgedeckt hatte.

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Der Betroffenenrat nimmt (nochmals) Stellung

Der Betroffenenrat, in dem sich zumindest im Quartal 2018 bis 2022 eine Betroffene befand, die dem Narrativ des satanisch-rituellen Missbrauchs anhing, die sogar ein Forum betreut, in dem dieses Narrativ seit Jahrzehnten gepflegt wird, besteht durchwegs aus Missbrauchsopfern und großteils auch aus psychisch schwer kranken Menschen. Was den Missbrauchsopfern eigentlich helfen sollte, um glaubwürdiger und ernster genommen zu werden, entwickelt sich nun zu einer Farce, weil keine objektive Fachaufsicht durchgeführt wird.

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Empathie? Fehlanzeige!

Wo ist ihre Parteilichkeit gegenüber Therapie-Opfern? Kein Wort über das, was der Mutter angetan wurde, hat die UBSKM verloren. „Unterirdisch“ nennt man den Spiegel-Artikel. In der offiziellen Stellungnahme des Betroffenenrats wurde lediglich in einem (halben) Nebensatz (!) verallgemeinernd von einer Solidarisierung mit Betroffenen gesprochen, „die Erfahrungen mit Hilfeangeboten machen, die ihnen schaden“. Der Betroffenenrat zeigt keinerlei Betroffenheit! Und die UBSKM Kerstin Claus? Diese legt anscheinend (?) einzig nur Wert darauf, dass die Berichte und Hilfeanliegen von Betroffenen nicht in Frage gestellt werden. Zumindest öffentlich kam kein Wort über die Betroffene der Falschtherapie.

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Andreas Hahn im Spiegel-Interview

Niemand spricht Opfern sexueller Gewalt ihr Leid ab – und niemand leugnet organisierte Gewalt wie Menschenhandel, Zwangsprostitution usw. Doch genau diese (bewusste?) Vermischung von Tatbeständen wird auch von „höchster Instanz“ gefördert, wenn Aufarbeitungskommission und Betroffenenrat immer wieder undifferenziert von „organisierter Gewalt“ sprechen und damit alles in einen Topf werfen (siehe hierzu auch die Artikel: „Sehr geehrte UBSKM“ und „Um den heißen Brei herum“): Begriffsverwässerung leistet keinen Beitrag zur Aufklärung – im Gegenteil.

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Fachvortrag: Satanic Panic und Rituelle Gewalt

Die DIS, die Maier eher als eine Persönlichkeitsfragmentierung als eine Auftrennung der Person in mehrere Persönlichkeiten ansieht, ist eine schwerwiegende, ernste Diagnose, die nicht leichtfertig vergeben werden sollte. Demgemäß plädiert er für eine zurückhaltende Diagnostik: „Nicht jeder, der sich manchmal ein bisschen unterschiedlich fühlt oder verhält, sollte gleich diese Diagnose bekommen.“ Eine DIS – wie alle andere Störungen auch – sei nicht unabhängig von den sozialen, kulturellen und interpersonellen Verhältnissen zu sehen: „Das Symptombild ist nicht losgelöst von der sozialen Interaktion“ und wird verstärkt, indem therapeutisches Personal diese Störung unterstützt – aber nicht im Sinne eines bewussten Induzierens. Rutschen Patienten in schwere DIS-Symptome, entspreche diese Regression einem dysfunktionalen Coping, das heißt eine Behandlung sollte anti-regressiv sein und die stabilen Ich-Anteile stärken. „Eine Behandlung, die zum Aufdecken von mehr zusätzlichen Persönlichkeitsanteilen führt, ist nicht sinnvoll.“

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Mein Interview im Skeptiker

Beschreibung auf der GWUP-Seite: Die Webseite dissoziationen.de klärt kritisch über die Verschwörungstheorie vom satanistisch-rituellen Missbrauch und die damit einhergehende „Verzerrung der dissoziativen Identitätsstörung“ (DIS) auf. Den Anstoß für diese Internetpräsenz gab ein Vortragsvideo von der SkepKon 2018 in Köln mit Lydia Benecke und dem Kriminalbeamten Dirk Bosse, das die Betreiberin als arrogant und irreführend empfand. Doch im Zuge der intensiven Recherchearbeit zum Thema änderte sich sukzessive ihre Überzeugung. Seit diesem Jahr ist „Marvel Stella“ auch Mitglied der GWUP. Ihr Klarname ist der Redaktion bekannt. Das Interview wurde schriftlich geführt, die Fragen stellte Bernd Harder.

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Um den heißen Brei herum…

Studienleiter Peer Briken war von 2016 bis 2022 Mitglied der Aufarbeitungskommission – also ausgerechnet jener Stelle, die die Forschungsgelder für diesen Auftrag vergeben hat. Ginge es hierbei um Privatwirtschaft, würden kritische Stimmen von Vetternwirtschaft sprechen. Woher stammen in diesem Fall die Geldmittel? Für die Arbeit der Kommission standen bis Ende 2018 jährlich ca. 1,2 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) bereit. Seit 2019 beläuft sich das Budget der Kommission auf ca. 2,3 Mio. Euro pro Jahr. Geld, das u.a. für Studien über rituelle Gewalt verwendet wurde, die was zum Zwecke hatten?

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Bistum Münster: ORG-Beratungsstelle schließt

Der jüngst im Spiegel erschienene Bericht „Im Wahn der Therapeuten“ hat hierzulande einen Stein ins Rollen gebracht, auf den nun erste Konsequenzen folgen: Das Bistum Münster hat seine Beratungsstelle zur Thematik rituelle Gewalt geschlossen (um nicht zu sagen: Köpfe rollen lassen), eine Einrichtung, die von Jutta Stegemann geleitet wurde – der Therapeutin aus dem Spiegel-Artikel. Fazit: „Die beiden Beraterinnen werden nicht weiter beratend im Bereich der organisierten rituellen Gewalt tätig sein“, wie ein katholisches Nachrichtenportal schreibt.

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