Kategorie: Meinungsblog

DIS vs BPS

Michaela Huber und ähnliche Stimmen haben sicherlich viel zur Sichtbarkeit von DIS beigetragen. Aber ihre Narrative – bewusst oder unbewusst – haben auch DIS glorifiziert und die Trennlinie vertieft. Das Tragische hierbei ist: Indem BPS (oder andere Traumafolgestörungen) nicht gleichwertig thematisiert werden, entsteht die Idee, dass DIS „echtes Trauma“ repräsentiert, während BPS oft als „instabile Persönlichkeit“ abgetan wird.

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Monokultur in der Traumatherapie

Es ist durchaus erschreckend, dass sich in den letzten 30 Jahren so wenig in der Traumatherapie geändert hat. Dass ein solches Netzwerk, das auf fragwürdigen Grundlagen basiert, immer noch so viel Einfluss hat, zeigt, wie tief solche Strukturen verwurzelt sein können. Diese Stagnation hat durchaus fatale Folgen: Sie blockiert Innovationen, perpetuiert falsche Narrative und kann für Betroffene retraumatisierend wirken. Ein System, das sich so sehr auf alte Dogmen stützt, erstickt den Raum für Kritik und Fortschritt.

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Inszenierung als DIS

Martina stellte sich nach der Aufdeckung als Multiple Persönlichkeit dar und erklärte, dass Mikesh, Leonard und andere Identitäten eigenständige Persönlichkeiten seien, die sie nicht bewusst kontrollieren könne. Diese Darstellung schien anfangs plausibel, insbesondere da ich durch persönliche Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen vertraut war. Doch die Widersprüche in ihrem Verhalten und die gezielte Art, wie sie die verschiedenen Identitäten einsetzte, ließen Zweifel aufkommen. Diese Zweifel waren durchaus berechtigt, wie sich zunehmend herausgestellt hat.

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Die Ignoranz der Traumatherapeuten

Was ich an dieser Stelle mit Nachdruck kritisiere, ist die Ignoranz der (Trauma)Therapeut:innen: Seit 30 Jahren ignorieren sie die notwendige Debatte, ja schlimmer noch, sie brandmarken jeden Kritiker als Täter, anstatt sich ernsthaft mit dem Wohl der Patient:innen auseinanderzusetzen. Betroffene werden klein gehalten, zur erweiterten Lebensunfähigkeit erzogen, in Scheinrealitäten hineinmanövriert – und wozu? Wem dient das tatsächlich?

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WTF-Talk: Klarstellung zur DIS

In der gesamten Fachwelt – und als Resultat auch in der Gesellschaft – hat sich dieses folgenschwere Narrativ über Jahrzehnte hinweg verfestigt. Grund dafür waren unter anderem (Fach-)Bücher, Ausbildungen, Publikationen und Vorträge von Michaela Huber, wo genau diese Aufspaltung als Faktum dargestellt wurde. Natürlich geht diese Annahme auch auf all die anderen Traumatherapeut:Innen zurück, die das Krankheitsbild der DIS (damals noch Multiple Persönlichkeit) in Deutschland bekannt gemacht haben. Huber selbst hat es allem Anschein nach aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland transportiert, wo der Ursprung dieses Narrativs unter anderem bei Cornelia B. Wilbur zu finden war.

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Till R. Amelung & die Satanic Panic

Als ich den Grund erfuhr, warum Amelung auf der Skepkon 2024 als Vortragender nicht zugelassen wurde, begann ich sogleich mit den Recherchen und staunte nicht schlecht: Er supportet auf Twitter vor allem eine Person, die bekannt dafür ist, nicht nur die satanische, sondern auch die moralische Panik zu verbreiten, inklusive der Mind Control-Theorie. Auch bringt sie regelmäßig professionelle und aufklärende Menschen in Verruf, stellt diese aus nicht nachvollziehbaren Gründen zur Rede und bringt sie mit Situationen oder Sachlagen in Verbindung – zumeist durch suggestive Fragen, die völlig absurd erscheinen. Letztendlich – und das macht sie wohl auch ein Stück weit glaubwürdig – versucht sie den Anschein zu erwecken, sie sei eine öffentliche Person bzw. Amtsinhaberin oder aber unterstützend mit Ämtern verbunden.

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Ein Exorzist und die DIS

Markus B. führt seinen Exorzismus vorzugsweise bei Menschen durch, die an einer psychischen Erkrankung leiden. Ganz besonders scheint er an Personen mit einer Dissoziativen Identitätsstörung interessiert zu sein, weil er der Meinung ist, die unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile seien „unreine Geister“ bzw. „Dämonen“, die man durch Exorzismus aus dem Körper austreiben müsse. Er scheint Betroffene als Forschungs- und Übungsprojekte zu betrachten, nicht nur, um zu beweisen, dass es Dämonen gibt, sondern auch, um sich selbst allem Anschein nach eine Art Expertise im Bereich der Teufelsaustreibung aufzubauen.

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DIS gibt es nicht? Dr. Urbaniok hat Zweifel

Ich glaube, es gibt bei diesem schwierigen Thema keinen einzigen Menschen, der – wenn er sich lange Zeit damit kritisch beschäftigt hat – an die Dissoziative Identitätsstörung glaubt. Je umfangreicher das psychologische Wissen ist, desto stärker können die Zweifel werden, denn vieles von dem, was man sieht – und man sieht leider gar nichts anderes mehr – widerspricht allem, was die Psychologie lehrt. Auch erkennt man klare Muster, wie sie u.a. bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung vorkommen (was ich ohne jede Wertung schreibe). Man weiß, wohin Therapien bei diesen Betroffenen führen können, wenn sie so erfolgen, wie man es in den Kreisen der Satanic Panic-Verschwörungstheorie sieht und erlebt.

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