Kategorie: Borderline

DIS vs BPS

Michaela Huber und ähnliche Stimmen haben sicherlich viel zur Sichtbarkeit von DIS beigetragen. Aber ihre Narrative – bewusst oder unbewusst – haben auch DIS glorifiziert und die Trennlinie vertieft. Das Tragische hierbei ist: Indem BPS (oder andere Traumafolgestörungen) nicht gleichwertig thematisiert werden, entsteht die Idee, dass DIS „echtes Trauma“ repräsentiert, während BPS oft als „instabile Persönlichkeit“ abgetan wird.

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DIS und BPS – Eigenständige Diagnosen

Mittlerweile beginne ich zu erkennen, dass die DIS tatsächlich eine eigenständige Diagnose ist und nicht als Subtyp der BPS betrachtet werden sollte. Dies führt nun für mich persönlich zu einer Herausforderung: Wie kann ich diese Perspektive vertreten, ohne die elitäre Dynamik zu verstärken, die ich selbst als schädlich empfinde? Denn diese Hierarchien schaffen nicht nur Abgrenzung, sondern verhindern oft ein gegenseitiges Verständnis zwischen Betroffenen von Traumafolgestörungen.

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DIS-Diagnose in keinem einzigen Fall bestätigt

Prof. Dr. Stefan Röpke, seit 2016 Professor an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Berliner Charité, forscht zu Traumafolgestörung und ist Leiter verschiedener Forschungsgruppen. Seine Publikationsliste umfasst mehr als 150 Publikationen u.a. zu Borderline, Dissoziation und PTBS in internationalen Fachjournals. Beim jüngsten DGPPN-Kongress Ende November 2023 leitete Stefan Röpke den Programmpunkt zum Thema „Dissoziative Identitätsstörung und rituelle Gewalt: Fakten und Fiktionen“.

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Borderline und MPS – ein Artikel aus 1996

„Stets ist die Diagnose einer multiplen Persönlichkeit kritisch zu hinterfragen und hierbei zu berücksichtigen, daß ein Patient mit einer frühen Störung sehr feine Antennen für ein auch spezielles Interesse oder eine Abneigung anderer Menschen besitzt, was ihn – bei dem häufig zu beobachtenden Wunsch nach einer engen und oft ausgesprochen symbiotischen Beziehung zum Therapeuten – unbewußt dazu verleiten kann, Angaben im Sinne einer (vermeintlichen) Erwünschtheit seitens des Therapeuten zu geben.“ (ebd. S. 20)

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