Schlagwort: rituelle Gewalt

Fachvortrag: Satanic Panic und Rituelle Gewalt

Die DIS, die Maier eher als eine Persönlichkeitsfragmentierung als eine Auftrennung der Person in mehrere Persönlichkeiten ansieht, ist eine schwerwiegende, ernste Diagnose, die nicht leichtfertig vergeben werden sollte. Demgemäß plädiert er für eine zurückhaltende Diagnostik: „Nicht jeder, der sich manchmal ein bisschen unterschiedlich fühlt oder verhält, sollte gleich diese Diagnose bekommen.“ Eine DIS – wie alle andere Störungen auch – sei nicht unabhängig von den sozialen, kulturellen und interpersonellen Verhältnissen zu sehen: „Das Symptombild ist nicht losgelöst von der sozialen Interaktion“ und wird verstärkt, indem therapeutisches Personal diese Störung unterstützt – aber nicht im Sinne eines bewussten Induzierens. Rutschen Patienten in schwere DIS-Symptome, entspreche diese Regression einem dysfunktionalen Coping, das heißt eine Behandlung sollte anti-regressiv sein und die stabilen Ich-Anteile stärken. „Eine Behandlung, die zum Aufdecken von mehr zusätzlichen Persönlichkeitsanteilen führt, ist nicht sinnvoll.“

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WDR-Interview mit Brigitte Hahn

Schade: Der kurze Radiobericht des WDR hätte (genauso wie das vor einigen Wochen ausgestrahlte Radiofeature) eigentlich das Potenzial gehabt, sich als öffentlich-rechtlich Rundfunkanstalt klar zu positionieren: gegen Verschwörungstheorien und für Aufklärung. Es war eine Chance, die nicht genutzt wurde. Nachdem der WDR vergangene Woche über die Schließung der Beratungsstelle für rituelle Gewalt des Bistums Münster berichtet hat, befragt Nadja Bascheck von WDR 5 für die Sendereihe „Diesseits von Eden“ nun deren Gründerin Brigitte Hahn, die auch für das ARD-Radiofeature interviewt worden ist. Bereits der Teaser zum 7-minütigen WDR-Gespräch kontextualisiert die Thematik in einem „kultisch-satanistischen“ Bereich:

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Betroffene(nrat) empfiehlt …

Man könnte fast meinen, das Video wäre darauf aufgebaut worden, dem Interviewer zustimmen. Die Fragen des YouTube-Kanalbetreibers und Coach Matthias waren extrem suggestiv – wobei es passender wäre, in diesem Fall im Superlativ „extremst“ zu reden. Das Interview ist in der Schilderung zweigeteilt. In der ersten Hälfte geht es darum, zu berichten, was Hajar als Kind im Kult erlebt hat und wie diese Machtstrukturen aufgebaut (gewesen) sind. In dieser Hälfte hat sie zu den gestellten Fragen: Einundzwanzig (21) Mal „GENAU“ gesagt. Vierundzwanzig (24) Mal „JA“ gesagt und die gestellten Fragen mehrmals mit „RICHTIG“ oder anderen Zustimmungs-Vokabeln bestätigt.

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Mein Interview im Skeptiker

Beschreibung auf der GWUP-Seite: Die Webseite dissoziationen.de klärt kritisch über die Verschwörungstheorie vom satanistisch-rituellen Missbrauch und die damit einhergehende „Verzerrung der dissoziativen Identitätsstörung“ (DIS) auf. Den Anstoß für diese Internetpräsenz gab ein Vortragsvideo von der SkepKon 2018 in Köln mit Lydia Benecke und dem Kriminalbeamten Dirk Bosse, das die Betreiberin als arrogant und irreführend empfand. Doch im Zuge der intensiven Recherchearbeit zum Thema änderte sich sukzessive ihre Überzeugung. Seit diesem Jahr ist „Marvel Stella“ auch Mitglied der GWUP. Ihr Klarname ist der Redaktion bekannt. Das Interview wurde schriftlich geführt, die Fragen stellte Bernd Harder.

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Totalversagen von Justiz und Jugendamt

Ein Mensch ist, gerade wenn er sehr suggestibel ist (was bei Traumaopfern sehr häufig vorkommt), in der Lage, eine komplette Realität einzig nur mit Gedanken und in Folge auch Gefühle aufzubauen. Eine Realität, mit der die Biochemie und das neuronale System im Gehirn geformt werden. Siehe dazu auch die Entstehung der Dissoziativen Identitätsstörung. Aus genau dem Grund ist es auch möglich, diese Störung in der Therapie zu erzeugen, wenn gewisse Anlagen dafür vorliegen.

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Spiegel-Reportage: „Im Wahn der Therapeuten“

Der Spiegel spricht von einer „paranoiden Scheinrealität“, einem „therapeutischen Wahngebilde“ und „psychischen Abgrund“, in den die 32-jährige Malin Weber hineingerissen wurde. Die fatalen Folgen der Suggestivtherapie könnten nicht schlimmer sein: Sie verlor ihr Kind, das nun bei einer Pflegefamilie lebt, weil Jugendamt und Amtsgericht den Ausführungen ihrer Therapeutin glaubten, dass ihre zweijährige Tochter bei einer Kult-Massenvergewaltigung gezeugt wurde und daher in Gefahr sei.

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Replik zur Antwort der ARD-Feature-Redaktion

In diesem Vortrag aus dem Jahr 2019 erkennt man bereits, dass der Begriff „rituelle Gewalt“ nun auch mit realen Verbrechen verkoppelt wird.
Die Kritik an der Verschwörung Satanic Panic war bereits in vollem Gange, sodass man man dazu überging, den Begriff „Satan“ oder „satanistisch“ nur noch am Rande zu erwähnen. Seit den jüngsten Vorfällen und Untersuchungen in der Schweiz wurde dieser Begriff komplett gelöscht.
Doch das Internet vergisst nicht!

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WTF-Talk über Satanic Panic

Urbaniok fordert eine klare Grenzziehung zwischen einerseits schwersten Missbrauchsformen, wo es rituelle Elemente gibt, die jedoch nicht das Motiv sind, sondern instrumentalisiert werden, um Opfer zu manipulieren und einzuschüchtern und andererseits dem Verschwörungsnarrativ von internationalen Missbrauchskulten: „Der Begriff der rituellen Gewalt ist so problematisch und aus meiner Sicht sollte man den verlassen, weil unter dem Begriff ritueller Gewalt sich die Fälle sammeln, wo es tatsächlich zu fürchterlichen sexuellen Ausbeutungshandlungen kommt – aus kommerziellen, aus Machtinteressen, aus sexuellen Interessen – wo es rituelle Elemente hat. Diese Einzelfälle gibt es, aber unter diesem Begriff rituelle Gewalt sammeln sich auch die Verschwörungstheoretiker.“

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