Neues Netzwerk mit Empfehlung der UBSKM

Autorin: Marvel Stella

Vorweg sollte man zum besseren Verständnis den
offenen Brief an die UBSKM lesen,
den wir bereits im August 2021 verfasst haben.

Eigentlich gingen Wissenschaftler und Fachärzte, so aber auch Aufklärungsvereine und Skeptiker, allgemein davon aus, dass die UBSKM spätestens in dem Moment beginnen würde, über das Verschwörungsnarrativ Satanic Panic nachzudenken, als die Gutachten in der Schweiz und später auch in der Niederlande veröffentlicht wurden. Alleine schon bei den Vorfällen im Psychiatriezentrum Münsingen hätte man erkennen müssen, dass auch hier in Deutschland etwas völlig verkehrt läuft.

Doch weit gefehlt:

Seitens UBSKM und Betroffenenrat findet keine Reflexion der Thesen zur rituellen Gewalt statt , es wird nun auch für ein neues bundesweites Netzwerk geworben, das wahrscheinlich – die Gefahr besteht – die Verbreitung der These: »Rituelle (satanische) Gewalt und die Aufspaltung kleiner Kinder durch Mind Control« vorantreiben könnte. Denn an diesem frisch ins Leben gerufenen Projekt, welches – dem Namen zufolge – die Sicht von Betroffenen darstellen will, nehmen auch Anhänger dieser These teil.

Auf der Plattform mit dem Titel Aus unserer Sicht ist im Leitungsteam der Kerngruppe u.a. Sabine Weber zu finden, siehe: Wer sind wir. Sabine Weber ist in diesem Bereich keine Unbekannte, so gibt sie seit Jahren Interviews zu dieser Thematik: Traumafachberaterin Sabine Weber hat es selbst erlebt: Ausstieg aus teuflischem Kult. Hier antwortet Weber mit folgenden Worten auf die Frage, wer die Täter seien:

Quelle: Traumafachberaterin Sabine Weber hat es selbst erlebt: Ausstieg aus teuflischem Kult

Auf die Nachfrage, was ein Leben im Kult bedeutet, erfährt der Leser u.a.:

Quelle: Traumafachberaterin Sabine Weber hat es selbst erlebt: Ausstieg aus teuflischem Kult

Seit Ende 2012 bietet Sabine Weber selbst Ausstiegsberatungen in München an. Sie betonte – Stand 2016 – bereits 200 Klienten am THZM beraten zu haben, darunter Opfer ritueller Gewalt, zum Beispiel Satanismus.

In einem anderen Artikel beschreibt Weber, dass sie 30 Jahre Opfer in einem satanischen Kult war, in dem sie – wie sie selbst berichtet – als Kind auf einen Altar gelegt und zunächst vom Hohepriester vergewaltigt wurde. Daraufhin durften – wie sie schildert – alle anderen Männer über sie herfallen (Quelle: Die Überlebende).

Um der These des satanischen Kults Glaubwürdigkeit zu verschaffen, wird diese – wie üblich – mit tatsächlichen Gräueltaten verknüpft, wie u.a. mit der kommerziellen sexuellen Ausbeutung, Zwangsprostitution und dem Handel mit Kindern.

Äußert jemand Zweifel, wird diesem dann unterstellt, er würde nicht an die soeben benannten – realen – kriminellen Machenschaften glauben, diese verleugnen und die Augen vor der Wahrheit verschließen. Aus genau dem Grund hat man auch irgendwann davon Abstand genommen, den Begriff Satanismus zu gebrauchen, wenn man von der rituellen Gewalt sprach. Somit konnte keiner mehr berechtigte Kritik, dass derartige (satanische) Kulte in 40 Jahren weltweit nicht aufgedeckt werden konnten, äußern.

Jeder, der sich mit dem Thema befasst, weiß jedoch, dass es auf Veranstaltungen, Seminaren und in Schulungen nach wie vor u.a. auch um rituellen Gewalt im Sinne eines satanischen Kults geht.

Nur leider wissen die wenigsten Missbrauchs-Betroffenen tatsächlich Bescheid. Kaum einer der Gewaltopfer kann erkennen, an welche Art von Beratung oder Berater er gerät. Diese Reflexionsmöglichkeit hat man nur, wenn man sich mit der Materie umfangreich befassen kann. Das können Opfer, die ihre Traumata noch nicht verarbeitet haben, allerdings nicht. Sie werden mit den Themen in einem so gravierenden Ausmaß überfordert, dass sie gar keine Chance haben, sich ein ganzheitliches Bild zu machen.

Das neue Projekt des bundesweiten Netzwerks öffnet ihre Türen nicht nur für sogenannte Opfer des rituellen Missbrauchs, sondern auch für alle anderen Missbrauchsopfer, die mit der ominösen satanischen Kultversion nichts zu tun haben.

Diese Missbrauchs-Opfer werden nun erneut mit einer codierten Sprache unter dem Label: »Wir kümmern uns um Missbrauchsopfer« an Helfer und Betreuer verwiesen bzw. dahin geleitet, die der – mittlerweile bewiesenen – Verschwörung »eines national und international satanischen Kults, der die Weltherrschaft an sich reißen möchte« angehören.

Die Gefahr der suggestiven Beeinflussung sehe ich hier in einem gravierenden Ausmaß als gegeben. Und die UBSKM wirbt für diese Plattform, die sich explizit auch an Opfer ritueller Gewalt wendet, ohne dass diese Thesen angesichts der neusten wissenschaftlichen Publikationen kritisch beleuchtet werden.

Warum wird dafür geworben?

Weil neben Sabine Weber auch Mitglieder des Betroffenenrats an dem Projekt beteiligt sind, womit sich Vernetzung – die hier bereits angesprochen wurde – erneut ausweitet.

Normalerweise müss(t)en die Vorfälle in den Vereinigten Staaten, die in den 80er Jahren ihren Anfang nahmen, bereits genügen, um das Ganze zu reflektieren (Quelle Satanische Panik). Die Inhalte sind 1:1 dieselben. Doch spätestens seit dem letzten Jahr sollte es auch im deutschsprachigen Raum keine offenen Fragen mehr geben.

Darum meine persönliche Erwartung an die UBSKM als Opfer und Betroffene der Dissoziativen Identitätsstörung: Befassen Sie sich bitte mit all den aktuellen Gutachten über rituelle (satanische) Gewalt und Mind Control.

Mit dieser Bitte möchte ich fürs Erste verbleiben.

Marvel Stella

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