Kommentarfreischaltung und Diskussionskultur

Warum wir bestimmte Kommentare nicht freischalten

Dieser Blog ist ein Aufklärungsprojekt und keine Plattform für Desinformation oder verschwörungstheoretische Narrative. Deshalb behalten wir uns vor, Kommentare, die:

  • nachweislich falsche Informationen verbreiten,
  • verschwörungstheoretische Inhalte enthalten,
  • in unsachlicher oder aggressiver Weise argumentieren,
  • eine destruktive Debatte anheizen sollen,

ohne weitere Diskussion nicht freizuschalten.

Das ist keine Zensur, sondern Schutz vor Desinformation. Unser Ziel ist es, eine faktenbasierte und sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema zu ermöglichen – keine Bühne für Fehlinformationen zu bieten.

Anstatt unmoderierte Diskussionen in den Kommentarspalten zu führen, haben wir nun eine eigene Kategorie eingerichtet, in der wir auf zentrale Fehlinformationen und Argumente eingehen. So gewährleisten wir eine fundierte und strukturierte Auseinandersetzung mit verbreiteten Irrtümern – ohne Trollen oder Desinformanten eine Plattform zu bieten.

Wir laden alle, die an einer faktenbasierten Diskussion interessiert sind, ein, sich mit wissenschaftlichen Argumenten auseinanderzusetzen. Wer jedoch gezielt Desinformation verbreitet oder wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert, wird hier keine Plattform finden.

Ein Beispiel für Fehlinformationen und deren Widerlegung:

Nachfolgend widerlegen wir einen Kommentar, um zu zeigen, wie manipulative Argumentationstechniken genutzt werden, um falsche Narrative zu verbreiten.

1. Wissenschaftlicher Konsens vs. False-Balance-Argument

Problem: Hier wird eine Parallele zum Klimawandel gezogen, die völlig unpassend ist. Beim Klimawandel gibt es eine überwältigende Einigkeit unter Wissenschaftlern, basierend auf hunderten von Studien.

Realität: Bei der DIS gibt es keine vergleichbare wissenschaftliche Einigkeit. Die Diagnose selbst ist umstritten, insbesondere wenn es um die Frage geht, inwiefern sie durch äußere Einflüsse (z. B. durch Therapie oder Medien) verstärkt oder gar induziert werden kann. Der Vergleich dient nur dazu, Kritiker mundtot zu machen, indem sie mit Klimaleugnern gleichgesetzt werden.

2. Cherry-Picking und selektive Quellenwahl

Problem: Diese Behauptung ist eine reine Unterstellung. Tatsächlich gibt es in der Fachwelt unterschiedliche Positionen zur DIS, und eine fundierte Auseinandersetzung berücksichtigt genau das – nicht nur die Studien, die in das eigene Weltbild passen.

Realität: Viele der kritischsten Stimmen zur DIS kommen aus der evidenzbasierten Psychiatrie, die sich auf überprüfbare Daten stützt. Die von der Kommentatorin zitierten Quellen stammen fast ausschließlich aus Kreisen, die selbst fest an die Theorie glauben, dass DIS nur durch schwere Traumata entsteht und keine alternativen Erklärungen zulassen.

3. Fehlinformation über fMRT-Studien

Problem: Die Behauptung, dass fMRT-Scans eine DIS „beweisen“ können, ist eine extreme Übertreibung.

Realität: fMRT-Studien zeigen bestenfalls Korrelationen, keine Kausalitäten. Zudem gibt es große Überschneidungen mit anderen dissoziativen Zuständen und sogar mit schauspielerischer Darstellung von multiplen Identitäten. Selbst führende Neurowissenschaftler würden nie behaupten, dass man eine DIS durch fMRT diagnostizieren kann.

4. Fehlinterpretation der Studienlage

Problem: Die zitierten Studien zeigen zwar Unterschiede zwischen Borderline-Persönlichkeitsstörung und DIS, aber sie sind keinesfalls ein Beweis für die Gültigkeit der DIS als eigenständige Störung, die sich scharf von anderen dissoziativen Zuständen abgrenzen lässt.

Realität: Viele Symptome überschneiden sich, und diagnostische Abgrenzungen sind oft subjektiv. Die Forschung ist keineswegs abgeschlossen oder eindeutig, wie die Autorin es suggeriert.

5. Schauspieler können sehr wohl „switchen“

Das ist eine sehr verkürzte Darstellung. Tatsächlich gibt es viele Beispiele für Schauspieler, die sich so gut in verschiedene Rollen hineinversetzen können, dass sie physiologische und psychologische Veränderungen durchlaufen haben – genau das, was bei dissoziativen Zuständen beschrieben wird.

Beispiel aus der Forschung:

  • Paul Ekman, einer der führenden Experten für Emotionen und Mikroexpressionen, hat nachgewiesen, dass professionelle Schauspieler in der Lage sind, nicht nur emotional, sondern auch physiologisch auf verschiedene Zustände umzuschalten (Ekman, 2003).
  • Method Acting basiert genau auf dieser Fähigkeit: Schauspieler versetzen sich so tief in eine Rolle, dass sie psychologische und physiologische Reaktionen zeigen können, die mit echten Erlebnissen vergleichbar sind.
  • Einige Schauspieler erleben sogar dissoziative Absorption , also das völlige Aufgehen in einer Rolle, was eine Form der Dissoziation sein kann (Ma & Meng, 2022).

Beispiele aus der Filmwelt:

  • James McAvoy in „Split“ : Seine Darstellung wurde von Psychologen als extrem authentisch beschrieben, weil er glaubwürdig verschiedene Persönlichkeiten wechseln konnte – mit Veränderungen in Stimme, Mimik, Haltung und Ausdruck.
  • Daniel Day-Lewis ist dafür bekannt, dass er so tief in Rollen eintaucht, dass er seinen eigenen Charakter temporär aufgibt. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass Simulation (bewusst oder unbewusst) sehr wohl möglich ist.

5.1. Simulation und die Illusion einer multiplen Identität

Wichtige wissenschaftliche Erkenntnis:
Es gibt durchaus Personen, die kein stabiles Identitätsgefühl haben (z. B. bei Borderline-Persönlichkeitsstörung oder Schizotypie) und sich in eine dissoziative Identitätsstruktur hineinsteigern können.

  • Reinders et al. (2012) untersuchten Probanden mit DIS und stellt fest, dass auch gesunde Menschen unter Suggestion dissoziativer Zustände induzieren konnten – also genau das, was viele Kritiker der DIS behaupten.
  • Merckelbach et al. (2002) fand heraus, dass hohe Suggestibilität ein entscheidender Faktor für das Erleben multipler Identitäten sein kann . Das bedeutet: Menschen, die besonders anfällig für hypnotische Zustände oder psychologische Beeinflussung sind, können echte DIS-Symptome entwickeln – auch ohne Trauma.
  • Spanos (1994) zeigte in mehreren Experimenten, dass sich Personen mit hoher Suggestibilität in veränderten Persönlichkeitszuständen versetzen konnten und diese über längere Zeit aufrechterhielten.

Die Kommentar-Auszüge beziehen sich auf den Artikel: Berechtigte Zweifel an der DIS

Fazit:

  • Wissenschaftlich fundierte Kritik an der DIS ist legitim und keine „False Balance“.
  • Statt auf Einzelpersonen einzugehen, stellen wir in einer eigenen Kategorie systematische Widerlegungen zur Verfügung.
  • Unser Ziel bleibt sachliche Aufklärung – keine Plattform für Fehlinformationen.

Mit dieser Ankündigung und dem Beispiel wird deutlich, warum wir bestimmte Kommentare nicht freischalten und wie wir stattdessen wissenschaftlich fundierte Antworten auf Fehlinformationen geben.

Zusatz

Persönliche Angriffe (Ad Hominem) und Diskussionskultur

Problem: Dies ist kein Argument, sondern ein persönlicher Angriff („ad hominem“), um den Diskurs emotional aufzuladen und die Gegenseite als inkompetent darzustellen.

Realität: Kritik an der DIS ist keine „dumme“ Position, sondern eine fundierte wissenschaftliche Debatte. Solche Aussagen sollen lediglich Gegner einschüchtern.

Warum persönliche Angriffe nicht zugelassen werden:

  • Ad-hominem-Attacken tragen nichts zur sachlichen Diskussion bei.
  • Sie dienen lediglich dazu, Menschen zu diskreditieren, anstatt Argumente zu widerlegen.
  • Unser Blog ist eine Plattform für faktenbasierte Aufklärung und nicht für persönliche Beleidigungen.

Daher behalten wir uns vor, Kommentare, die auf persönlichen Angriffen beruhen, nicht freizuschalten.

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