Ziele und Antiquitäten

Auf Instagram sind viele Menschen versammelt, die zur – ich nenne sie mal ganz salopp – DIS-Bubble gehören. Mit einigen Ausnahmen sind die meisten der Betroffenen überzeugt, satanisch (rituell) missbraucht worden zu sein und entsprechend versuchen sie auch aufzuklären.

Es war abzusehen, dass Abwehr aktiviert wird, wenn ich damit beginne, wissenschaftlich valide Thesen zu veröffentlichen. Und genau das passiert nun auch des Öfteren in den Instagram-Kommentaren.

Das aktuelle Beispiel:

In den Kommentaren schreibt jemand:

Von jemandem, der online ein solches Ziel wie Du verfolgt, erwarte ich…

Ähnliches schrieb bereits ein User vor einigen Wochen:

Langsam wird es klar, welches Ziel du hiermit verfolgst

Im ersten Moment denke ich dann immer: »Welches Ziel verfolge ich denn?«, bis mir – immer wieder neu – bewusst wird, dass man Nora und mich natürlich als täterunterstützend einstuft. Die Strategie der Täterzuordnung wird bei jedem angewendet, der all den Thesen der mystifizierten Traumatologie mit wissenschaftlich haltbaren Argumenten begegnet. Das begann bereits in den 1990er Jahren und es hat sich bis heute nichts daran geändert. Höchstens im verstärkenden Sinne.

Glaubten wir bis vor kurzem noch, diese Strategie sei in erster Linie christlich motiviert (Gut gegen Böse – Glaubensfrage SRA), so begreifen wir nun nach und nach, dass die feministische Motivation in dieselbe Richtung verläuft.

Erschrocken war ich, als ich u.a. das Video aus dem Jahr 1994 sah, in dem feministische Gruppierungen eine Konferenz mit dem Thema »Missbrauch gegen Missbrauch« stürmten. Ich sehe da keinerlei lösungsorientierten Ansätze, sondern einzig nur Zerstörung und Aggression. Und zwar eine so geballte Aggression, dass ich beim Zuschauen stellenweise zu atmen vergessen habe.

Auch in der feministischen Zeitschrift Emma wurde bereits vor Jahren zum Angriff geblasen, der sich gegen all jene richtet, die einen bestimmten Kreis an Traumatherapeuten hinterfragen.

Ich selbst betrachtete mich auch mal als Feministin, eine Alice-Schwarzer Anhängerin war ich jedoch nie. Für mich ist Feminismus kein Kampf gegen Männer, sondern das Bemühen, genau DAS leben zu können, was ICH will, ohne dass man mir die Richtung mit irgendwelchen Erlaubnissen und Verboten vorschreibt. Als ich jedoch merkte, dass mir feministische (extremisierte) Frauen viel mehr vorschreiben wollen, als es Männer je getan haben, distanzierte ich mich von dem Begriff.

Das aber nur am Rande.

Erst jetzt in den letzten Wochen beginne ich zu verstehen, wohin sich der Feminismus in den letzten Jahren/Jahrzehnten entwickelt hat. Nirgendwo, und das behaupte ich als Gewalt- und Missbrauchsopfer, wurde und wird so viel Missbrauch mit dem Missbrauch betrieben, wie in der feministischen Bewegung.

Unsere Ziele – um das ein für alle Mal festzuhalten – sind nicht täterunterstützend! Wir hoffen inständig, dass jeder, der schuldig ist, auch schuldig gesprochen und verurteilt werden kann. Wir hoffen aber genauso inständig, dass all jene, die eben nicht schuldig sind, frei gesprochen werden! Auch sie sind Opfer und wir machen hier keinen Job wie Aschenputtel: Die guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen.

Opfer sind für uns Opfer – PUNKT!

Genauso, wie man uns unlautere Ziele unterstellt, möchte man uns auch unterstellen, dass wir uns nach einer veralteten Literatur richten.

Hier zwei Auszüge :

1. Posting: Das Zitat stammt aus einem Buch, das im Jahr 2000 veröffentlicht wurde. Das ist 23 Jahre her. Es gibt aktuellere Werke von Fiedler zum Thema Dissoziation. Herr Fiedler hat sich in den letzten 23 Jahren, wie auch die Forschung, weiterentwickelt und neue wissenschaftliche Erkenntnisse in seine Arbeit mit einbezogen. Das nur als freundlich gemeinter Hinweis! ?❤️

2. Posting: Ich habe „Dissoziative Störungen“, Peter Fiedler, 2. überarbeitete Auflage hier herumliegen und kann es empfehlen. Auch seine online verfügbaren Dateien zu Vorträgen sind empfehlenswert für Psychologieinteressierte und verwursten natürlich jeweils nicht nur alte sondern auch neue Studien. Von jemandem, der online ein solches Ziel wie du verfolgt erwarte ich Quellen, die mich, wenn ich weiterlesen möchte, nicht auf eine Buch Antiquariat Seite leiten. Wie gesagt, nur ein freundlicher Hinweis! Die Quellen müssen aktuell und wasserdicht sein um (mich) zu überzeugen, aber das ist nur meine persönliche Meinung 🙂 Cool wäre, wenn du Herrn Fiedler selbst kontaktierst und eine Podcastfolge o.Ä. mit ihm aufnimmst.

Das kritisierte Zitat aus dem Buch – siehe nebenstehendes Bild – ist nicht aus dem Jahr 2000 sondern stammt aus der aktualisierten dritten Auflage 2008. Fiedler sprach etwas ganz Wesentliches an: nämlich die Verstärkung der Inkohärenz nach der Namensgebung der einzelnen Anteile. Diese findet meistens erst im Austausch mit anderen Personen – unter anderem in den sozialen Netzwerken – oder auch erst in der laufenden Therapie statt.

Ich möchte betonen, dass ich einzig nur Zitate verwende, die noch heute Gültigkeit haben. Oder aber ich bringe im Kontext mit dem Zitierten aktuelle Forschungsergebnisse im beigefügten Artikel zur Sprache. Ich zitiere nicht einfach nur Auszüge, weil sie mir angeblich helfen, irgendwelche dubiosen Ziele zu erreichen, sondern weil es mir wichtig ist, zum Thema Dissoziative Identitätsstörung eine valide wissenschaftliche Diskussion zu fördern.

Das Buch von Fiedler aus dem Jahr 2013 mit dem Titel »Dissoziative Störungen«, was von der Kritikerin im nachfolgenden Kommentar empfohlen wurde, kenne ich natürlich auch. Das folgende Zitat stammt aus genau dem – empfohlenen – Buch (wir machen im Folgenden vom Zitatrecht Gebrauch) :

Quelle: Peter Fiedler. Dissoziative Störungen, Hogrefe, 2013, S. 39f.

Das ist 1:1 dasselbe Zitat wie aus dem von mir zitierten Buch »Dissoziative Störungen und Konversionen« aus dem Jahr 2008.

Diejenige, die den von mir aufgeführten Zitaten also widersprochen hatte, brachte ein Argument, was die von mir aufgeführten Zitate bestätigt. Bedauerlicherweise konnte die kontroverse Diskussion nicht zu Ende geführt werden, denn ich wurde im laufenden Gespräch von der Instagram-Userin blockiert.

Zusammenfassung:

  • Nora und mir werden unlautere (zumeist täterunterstützende) Ziele unterstellt.
  • Uns wird unterstellt, wir würden veraltete, also längst widerlegte Thesen verwenden, um unsere Ziele zu erreichen.
  • Wenn ich Belege wünsche, werde ich entweder gleich blockiert, oder spätestens, nachdem man mir mit einer diskreditierenden Behauptung begegnet ist.

Ist das im Sinne des Opferschutzes?

Ich kann nicht beweisen, dass ich tatsächlich ein Opfer bin bzw. war. Obwohl … doch, ich könnte es. Nicht, indem ich hier meine Diagnose „DIS“ vorzeige, wie es viele andere tun, um sich zu beweisen. So etwas kann heutzutage ziemlich gut gefälscht werden. Aber ich habe einen Anwalt und Betreuer an meiner Seite, diese können durchaus belegen, wer ich bin und wieso ich das tue, was ich tue.

Aber wem sollte ich versuchen, etwas zu beweisen?

Selbst den Opfern, die sich einst geoutet haben, dass man ihnen falsche Erinnerungen induziert hatte, wurden zur Zielscheibe der feministischen Bewegung. Es geht schon lange nicht mehr um Opfer. Man muss sich die Frage stellen, ob es überhaupt jemals darum ging. Es geht verdammt vielen Menschen einzig nur um Männerhass, um Rechthaberei, um Machtkämpfe und Ideologie. Ich werde – im wahrsten Sinne des Wortes – den Teufel tun, und meinen Opferstatus beweisen.

Was man von mir hält, ist mir letztendlich egal. Ich stelle die These für all jene richtig, die man versucht, mit diesem Tätergeschwafel einzulullen und/oder einzuschüchtern. Privat bekomme ich zum Glück oft genug die Rückmeldung, dass meine Bemühungen korrekt ankommen.

Und nur das zählt für uns – für Nora und für mich!

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