Autorin: Nora
Die Schweizer Medien berichten seit mehr als einem Jahr über die Satanic Panic Skandale in der Therapie, auch der dortige Bundesrat hat sich bereits in einer Anfragebeantwortung mit dieser Thematik befasst. Doch was ist mit Deutschland? Diese Frage blieb immer offen.
Jetzt gibt es auch hierzulande eine erste große Konsequenz:
Bis gestern war es noch möglich, sich zum 2. Münchner Fachtag über Rituelle und Organisierte Gewalt Anfang März anzumelden, ein Come-Together von Anhänger_innen der Rituelle Gewalt-These, wo Vorträge und Workshops von Sabine Weber, Pauline Frei, Alex Stern, Claudia Fischer, Susanne Nick uvm. auf dem Programm standen.
Worum sollte es in diesem zweitägigen Fachtag vom Traumahilfezentrum München gehen? Vortrags-Titel waren u.a. der Umgang mit Suizidprogrammen in der Therapie, die Berichterstattung über Aussteiger ritueller Gewalt, Best-Practice Beispiele aus der Psychotherapie sowie Einblicke in die Geheimhaltungspraktiken von Kultgruppen. (Bereits in einem Artikel vom Dezember haben wir darüber berichtet, siehe: Was man aus der Schweizer Klinik lernen muss.
Heute mittags bekamen alle angemeldeten Personen ein Email mit der Absage der Konferenz. Der Wortlaut dieser Information ist auch auf der Webseite des Traumahilfezentrum München zu finden:
„Auch in der aktuellen Berichterstattung verbreiten sich unterschiedliche Narrative zunehmend. Diese Medienberichte haben keinen direkten Bezug zu unserer Veranstaltung, aber möglicherweise negative Auswirkungen auf Beteiligte, weil sie auch fachliche Verzerrungen enthalten und zum Teil falsche (ideologische) Zusammenhänge herstellen.“ (Quelle: https://www.thzm.de/fachtag/ )
Argumentiert wird mit „fachlichen Verzerrungen“ und der etwaigen Herstellung falscher ideologischer Zusammenhänge, was sich auf Beteiligte auswirken könnte.
Der Fachtag ist auf unbestimmte Zeit verschoben – bis ein sicherer und störungsfreier Rahmen für die Veranstaltung und für die Weiterführung des fachlich und politisch differenzierten Trialogs zwischen Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten hergestellt werden kann – so heißt es wörtlich.
Hier ist sie also: die erste Konsequenz in Deutschland zu dieser Thematik, also das worauf wir gehofft hatten aber fast nicht zu glauben wagten.
Ich bin 1 Überlebende aus dem organisierten rituellen sexueller missbrauch Kontext. Ich bin in einen satanischen kult hineingeboren und meine Familie kam aus dem Osten, heute Polen. Mein leiblicher Vater war genauso Täter, wie alle in der Familie, auch die Frauen. Nach dem Kriegsende Flucht nach Niedersachsen, Arbeitsstelle in der ev. Landeskirche Landkreis Hannover.
Ich habe DIS und KPTBS.
Ja und trotz bewilligungsbescheid OEG seit 2015, kriege ich keine psychotherapeutin , die Sich in diesem Bereich auskennt.
Ich bin 50 jahre alt und tue alles dafür, damit diese Strukturen an die Öffentlichkeit kommen, d.h. Ich werde nie schweigen.
Da es in meiner wohnortnähe kaum bis keine Angebote gibt, fände ich es sehr wichtig, daß der Gesetzgeber auch dafür Sorge trägt, daß es genügend psychotherapeuten*innen ausgebildet werden und die gesetzlichen Hürden nicht immer weiter verschärft werden. Und das es eine Akzeptanz dieser Form von Gewalt gibt und nicht immer verleugnet wird.
Beim USBK werden sich wohl hauptsächlich nur Betroffene melden, die nicht dem Schweigegebot unterliegen und die Fakten und Daten stichhaltig beweisen können?? Oder?
Das heißt aber im Umkehrschluss dann nicht, daß es rituelle Gewalt Überlebende nicht gibt!
Von daher finde ich es immens wichtig, daß diese Fachtagung stattfindet und nicht von lügnern der Falls memory Bewegung, die wohl eher dem Pädophilen formenkreis zuzuordnen sind, soviel Macht und Einfluss vonSeitens Politik, Wissenschaft und anderen Richtungen, gegeben wird. Es wird nie aufhören, wenn Täter weiterhin geschützt werden.