Ich kann aus dem fremden „Du“ mein „Ich“ machen und ich kann es auch leben und fühlen, allerdings nur eine bestimmte Zeit. Denn wenn das „Du“ des Gegenübers verschwindet, so nimmt es mein fremdes „Ich“ wieder mit. Das heißt, ich kann es zwar übernehmen, aber es mir nicht so sehr zu eigen machen, dass es mir für immer bleibt, wenn alles andere wegfällt. Ein Lückenfüller ist niemals mehr als ein Platzhalter für etwas, wofür er nicht bestimmt ist. Und aus einer Kopie wird niemals ein Original.
WeiterlesenSchlagwort: Borderline Persönlichkeitsstörung
Fiedler über die DIS
Es ist leider ein Fakt, der sich in all den Jahrzehnten durchgängig immer wieder neu bestätigt hat: Je mehr die Therapeuten nach Persönlichkeitsanteilen suchen, desto mehr werden Betroffene diese erzeugen und/oder präsentieren. Die Frage: »Mit wem spreche ich?« sollte m.E. strikt verboten werden. Genauso die Aufforderung, dieser/jener Anteil möge bitte »nach vorne kommen«, damit man mit ihm reden könne.
WeiterlesenEin Topf oder mehrere Störungen?
Zunächst möchte ich einwenden, dass seitens einiger Traumatherapeuten die These und/oder PowerPoint-Präsentationen verbreitet werden, es handle sich erst dann um eine DIS, wenn sich mehrere ANPs »anscheinend normale Persönlichkeitsanteilen« bilden, zu denen dann die jeweils entsprechenden »emotionalen Persönlichkeitsanteile« gehören. Als persönlich Betroffene einer DIS (mit Amnesie) erlaube ich es mir, diese These als Unsinn zu bezeichnen. Fachlich – und das unterstützt meine Bewertung – ist diese These auch durch keine Studie oder wissenschaftliche Forschung evaluiert.
WeiterlesenEin DIS System benötigt Hilfe
Die Dissoziative Identitätsstörung jedoch sorgt oft für eine Erweiterung der Chamäleon-Eigenschaft. Man nimmt nicht nur die Farbe der Person an, die man gerne hat, sondern man kopiert sie, man integriert sie, man verinnerlicht sie, man verkörpert sie, man lebt sie! Das tut man u.a., um Nähe herzustellen, um aus dieser Nähe und Identifikation Stärke zu ziehen und damit letztendlich neue Wesensarten zu integrieren, die das Überleben in dieser Welt ermöglichen. Man tut es aber auch, um Verluste zu vermeiden oder zu kompensieren. Einen Verlust zu erleben, bedeutet, sich selbst aufzulösen.
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