Gabriella Hagger wurde Opfer einer Verschwörungstheorie. Jetzt sorgt sie dafür, dass es anderen nicht ebenso ergeht. Soll sie den Prix Courage 2022 erhalten? Dann stimmen Sie jetzt hier online für sie ab: Prix Courage 2022 |
Liebe Leser,
wir wissen, dass die meisten den Drang verspüren, einfach wegzuklicken. Nicht, weil sie sich nicht dafür interessieren, sondern weil es schwer ist, manchmal vielleicht sogar unmöglich, Solidarität mit zwei Opfer-Gruppierungen gleichzeitig zu fühlen.
- Zum einen mit den Missbrauchs-Opfern,
- und zum anderen die Opfer, die unschuldig des Missbrauchs angezeigt wurden.
Beide Opfer-Gruppierungen sind Opfer des Schlimmsten, was einem Menschen widerfahren kann. Doch scheinbar können sich Menschen nur für eine Lobbyseite einsetzen und engagieren. Alles andere scheint eine Stärke abzuverlangen, die viele überfordert.
Ganz besonders schwierig ist es bei einem Thema, was so aufgeheizt ist, wie das des satanisch-rituellen Missbrauchs: Parteilichkeiten haben sich gebildet, Fronten sind entstanden, Spaltungen wurden erzeugt.
Doch all das geht auf Kosten der Opfer, und damit meine ich alle Opfer, die in diesem Trauma-Dschungel involviert sind.
Hagger ist für den „Prix Courage 2022“ der schweizerische Konsumenten- und Beratungszeitschrift Beobachter nominiert worden.
Bei Gabriella Hagger (+ Familie) geht es um die Opfer, die wir zu unterstützen versuchen, weil sie im Opferschutz komplett untergehen. Ja schlimmer noch: Sie werden selbst dann stigmatisiert und ausgegrenzt, wenn sie vor Gericht entlastet und frei gesprochen werden.
Was zurück bleibt, ist ein Leben voller Scherben: ihr Kind haben sie verloren, die Brüder ihre Schwester. Vielleicht für immer. Dazu kommt das grausame Gefühl, dass sich die Tochter mit einem brutalen Missbrauch quält, der nie stattgefunden hat. Ich als Mutter würde Höllenqualen durchleben, wenn ich wüsste, wie groß die Ängste meines Kindes sind!
Im Video von Frau Hagger heißt es:
Wir sahen in den Unterlagen, dass die Therapeuten ihr eine Anzeige empfohlen hatten.
Quelle: Video Beobachter
Es ist nicht das erste Mal, dass ich auf so ein unprofessionelles und kritikwürdiges Verhalten seitens der Therapeuten stoße.
Kein seriöser Therapeut würde in einer laufenden Behandlung einer Patientin, die ihr Trauma – welches auch immer – offensichtlich nicht mal halbwegs verarbeitet hat, so etwas empfehlen. Wer das empfiehlt, der tut es nicht für die Patienten, sondern definitiv nur für sich selbst. Es wäre doch für die Karriere gar nicht so schlecht, in einem Gerichtsprozess öffentlichkeitswirksam auszusagen, oder?
… um nur ein Beispiel zu nennen!
Diese Mutter hier versteckt sich nicht. Auch wenn man sie als Satanistin bezeichnet, kämpft sie um ihr Kind und darum, dass keine Familie mehr durch so etwas entzweit und auseinander gerissen wird.
Hier der gesprochene Text aus dem Video verschriftlicht:
Wir konnten bei unserer Tochter so viel Material lesen und anschauen, und wenn du siehst, worin sie lebt kannst du nicht einfach still sein. Da musst du sagen: Wenn jemand so therapiert wird, ist das wirklich horrormäßig. Gabriella Hagger Ich engagiere mich dafür, dass Therapien, die bei gewissen Traumtherapeuten gemacht werden und bei jungen Patientinnen falsche Missbrauchserinnerungen und Bilder von ritueller Gewalt hervor rufen, dass die verboten werden. Kurz vor ihrer Volljährigkeit bekam unsere Tochter psychische Probleme und musste deswegen Hilfe in Anspruch nehmen. Sie war in verschiedenen psychischen Kliniken, vor allem im Kanton Thurgau. Dort hat sie Vermutungen geäußert, dass sie missbraucht worden sei als drei-, vierjähriges Mädchen. Als wir das erfuhren, waren wir völlig schockiert und konnten uns gar nicht erklären, wie sie darauf kommt. Wir sahen in den Unterlagen, dass die Therapeuten ihr eine Anzeige empfohlen hatten. Wir haben dann den Kontakt zu ihr verloren. Auch die Geschwister, ihre Brüder, sind nicht mehr an sie rangekommen. Wir haben der Klinik… Ich habe oft geschrieben und gesagt: »Ja, was ist das Thema, was ist das Problem? Können wir irgendwas beitragen? Braucht ihr irgendwelche Akten eines Kinderarztes oder so?« Wir haben einfach nie eine Antwort bekommen. Erst beim Verhör haben wir gemerkt, dass es noch mehr Vorwürfe gibt. Unsere Tochter erzählte, der Vater habe immer wieder alle spitalsreif geschlagen. Darüber gäbe es ja Akten in einem Kinderspital. Oder beim Kinderarzt, bei Lehrern… Das würde auffallen, wenn Kinder mit blauen Flecken rumlaufen. Es gab eine E Mail, die sie ihrem Psychiater geschickt hatte. Darin ging es um rituelle Gewalt. Kinder würden geopfert und sie selbst habe in einem Duell Kinder umbringen müssen. Dort merkte man wirklich. Irgendwas stimmt nicht. Ich habe dann beim Kantonarzt eine Beschwerde gemacht und alle Unterlagen beigelegt. Ich sagte: »Schaut bitte hin, was in dieser Therapie läuft.« Ich machte bei der KESB eine Gefährdungsmeldung, habe auch alle Unterlagen geschickt und gesagt: »Nehmt sie bitte von diesem Therapeuten weg, weil da läuft etwas ganz falsch.« Sie ist nicht die Einzige, davon bin ich überzeugt. Und das hat sich ja jetzt auch gezeigt. Dank unserer Unterlagen gab es Medienberichte und dann auch einen Film. Durch die Medien haben dann wirklich auch Fachpersonen gemerkt, dass es in der Psychiatrie, vor allem in der Traumatherapie, einen Zweig gibt, der ganz falsch läuft, der gefährlich ist, wo man wirklich hingehen und etwas unternehmen muss. Es hat Entlassungen gegeben. Wobei diese das Problem nicht lösen, da der Glaubenssatz verankert ist in den Stationen oder in der Klinik. Mich in die Öffentlichkeit zu stellen, war eigentlich nie eine Frage, denn das Thema ist mir wichtig und meine Tochter ist mir wichtig. Ich würde mir wünschen, dass sie irgendwann in eine andere Therapie kommt oder dass sie diese Traumatherapeuten gar nicht mehr anstellen. Natürlich hab ich die Hoffnung, dass sich etwas verändert, weil ohne Hoffnung würde man ja nichts machen. |
Das ist mutig und dafür verdient sie die Stimme eines Jeden. Es kann noch bis 16. Oktober 2022 auf der Schweizer Webseite abgestimmt werden.
Bildquelle: Screenshot aus dem Video https://www.beobachter.ch/prix-courage/prix-courage-2022-kandidatin-4-gabriella-hagger-531491
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