Kategorie: Medien (RG-MC)

Neue Details zur Fernsehrats-Entscheidung

Dass die Entscheidung des ZDF-Fernsehrats über Böhmermanns „Magazin Royale“ hohe Wellen schlagen würde, war klar. Immerhin war diese ganz und gar nicht alltäglich: Die Programmbeschwerden wurden schließlich „nicht nur diskutiert, sondern eine von ihnen zugelassen, was selten geschieht“, wie die Süddeutsche Zeitung festhält. Noch weniger alltäglich war in Folge die radikale Konsequenz, also die komplette Löschung der Satiresendung von den offiziellen ZDF-Streaming-Plattformen – gerade so, als hätte sie nie existiert.

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Offener Brief an den Fernsehrat

Sehr geehrte Damen und Herren des ZDF-Fernsehrats, mit sehr großem Bedauern und Unverständnis haben wir Ihren Beschluss der Sitzung vom 8.12.23 zur Kenntnis genommen, dass Sie der Programmbeschwerde der „Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs“ über die Sendung Magazin Royale vom 8.9.23 stattgeben. Erstens ist dies ist ein herber Rückschlag für die Aufklärung zur Satanic Panic rund um die Verschwörungstheorie von ritueller Gewalt & Mind Control und ein Schlag ins Gesicht für die zahlreichen Opfer dieser Fehltherapien. Zweitens sehen wir die gegenständliche Programmbeschwerde als nicht ausreichend begründet an, um eine Verletzung der ZDF-Richtlinien zu argumentieren (siehe hierzu Punkt II. unseres Schreibens).

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ZDF-Fernsehrat: Rückschlag für die Aufklärung

Es macht äußerst betroffen, dass hier anscheinend unter dem Deckmantel von vermeintlichem Opferschutz mediale Zensur betrieben wird. Und vor allem, dass dabei die Opfer von Fehltherapien erneut fallen gelassen werden. Man könnte nun mutmaßen, dass Therapieopfer eben keine Lobby haben, die für sie spricht. Keine Schwergewichte also, die (politischen?) Einfluss geltend zu machen scheinen, wie z.B. die Aufarbeitungskommission, die bekanntlich auf Social Media keinen Hehl daraus macht, was sie unter „Kindesmissbrauch in rituellen Strukturen“ versteht: Das Wort „satanistisch“ nimmt einen prominenten Platz in diesem Twitter-Posting ein.

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Detailbericht über das Bistum Münster

Der neue Artikel vom Onlinemagazin Rums bietet eine umfassende Zusammenfassung der Geschehnisse rund um das Bistum Münster, die der Spiegel-Artikel im März ins Rollen gebracht hat (siehe auch: Spiegel Reportage: Im Wahn der Therapeuten). Mit dem Titel „Das Bistum und der Satanismus“ zeichnet Sebastian Fobbe in monatelanger, akribischer Recherche den Gang der Ereignisse nach – von der Schließung der Beratungsstelle zu ritueller Gewalt (siehe auch: Bistum Münster Beratungsstelle schließt) bis hin zur weitläufigen Begriffsdefinition, der Existenz falscher Erinnerungen sowie den Veröffentlichungen der „umstrittenen Expertin“ Michaela Huber.

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Programmbeschwerde: Viel Lärm um nichts

Auch wenn sich diese vier Punkte auf den ersten Blick nach schweren journalistischen Vergehen anhören, stellt sich die Frage, ob sie einer Detailbetrachtung auch Stand halten können. Denn die Aufarbeitungskommission macht in ihrer Programmbeschwerde eines nicht: nämlich konkret zu werden. Es fehlen jegliche (!) direkte Zitate aus der Sendung, also einzelne und detaillierte Stellen, wo die aufgezählten Punkte angeblich verletzt worden sind. Auf keiner Seite der ellenlangen Programmbeschwerde (Papier ist geduldig) nennt die Aufarbeitungskommission auch nur einen einzigen Beleg für die von ihr vorgebrachten Behauptungen. Vielleicht weil einfach die Belege dafür fehlen?

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„Eine teuflische gute Sendung“ – Magazin Royale

Jan Böhmermann bringt in der aktuellen Ausgabe vom ZDF Magazin Royale in gewohnt satirischer Manier auf den Punkt, was an ritueller Gewalt durch satanistische Geheimzirkel dran ist: Also „dunkle Räume, dunkle Kutten, Fackeln, dunkle Kerzen und so weiter“, wie er Michaela Huber als „Top-Expertin in Deutschland für satanistische Kulte“ zitiert. Es dauert keine halbe Stunde und Böhmermann debunked diverse Aussagen zu Satanismus aus Hubers Büchern sowie das Info-Video der Kinderschutz-Zentren über angebliche Mind Control, von dem sich nun auch das Bundesfamilienministerium distanziert. Mit teuflischem Augenzwinkern zeichnet Böhmermann den Weg der Satanic Panic nach („wie das „Höllenfeuer seinen Lauf nahm“) und macht einen „kleinen Deep Dive in die mystische Welt von Michaela Huber“.

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Spiegel: Follow-Up Bericht über rituelle Gewalt

Der Spiegel veröffentlicht in seiner aktuellen Ausgabe ein lesenswertes Follow-Up zur Reportage über Satanic Panic und Mind Control aus dem März. Inzwischen sind drei Monate vergangen, doch die Konsequenzen in Deutschland sind – verglichen mit der Schweiz nach den dortigen Skandalen – eher verhalten. Neben der Schließung der Beratungsstelle des Bistum Münster wurde, wie der Spiegel nun berichtet, von der Psychotherapeutenkammer NRW ein Berufsvergehen jener Therapeutin erkannt, deren Behandlung das Nachrichtenmagazin vor drei Monaten aufgedeckt hatte.

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