Dissoziationen-de stellt die Arbeit ein

Liebe Besucher:innen dieser Webseite,

dieser Beitrag wird der letzte sein, den ich auf dissoziationen.de veröffentliche.
Ein Teil von mir wollte diesen Schritt schon länger gehen – nicht aus Trotz, nicht aus Müdigkeit, sondern weil mich dieses Projekt, als direkt betroffene Person, oft an meine Grenzen gebracht hat.

Ich habe versucht, differenziert aufzuklären, wo andere verschwörungsideologisch vereinnahmen.
Ich habe geschrieben, wo andere schwiegen.
Ich bin geblieben, auch als ich längst allein war.

Dass mich andere Betroffene als Täterin oder Täter-Unterstützerin verunglimpft haben:
Geschenkt.

Dass ich von Gleichgesinnten ausgegrenzt, gemieden, ignoriert wurde:
Geschenkt.

Dass ich mich oft als Alleinkämpferin erlebt habe – trotz vieler Stimmen, die sich ebenfalls gegen das RG-MC-Narrativ gestellt haben:
Auch das – geschenkt.

All das liegt weit hinter mir. Es hat mich verletzt, ja. Manches hat mich anfangs aus der Bahn geworfen.
Aber es war nie der Grund, dieses Projekt zu beenden, denn ich konnte den Rechner ausschalten und zurück in meine Realität gehen.
Ich konnte „umschalten“.

Doch der letzte Beitrag, den ich veröffentlicht habe, war anders.
Er war kein Thema – er war ich.
Er handelte von einer Realität, die nicht abgeschaltet werden kann:
Die Realität, wie gefährlich Psychotherapie für mich ganz persönlich gewesen ist.

Ich hätte in den letzten 10, 20 Jahren durchaus Hilfe gebraucht, doch ich konnte sie nicht in Anspruch nehmen, nachdem, was an Missbrauch, Gewalt und Willkür hinter mir lag.
Heute glaube ich, keine Hilfe mehr zu brauchen.
Aber ich spüre auch:
Ich will mit diesem Thema nicht mehr konfrontiert werden.

Jedes Mal, wenn ich sehe, wie Therapeut:innen skrupellos das RG-MC-Narrativ in ihre Arbeit tragen, wenn ich lese, wie weibliche Traumapatientinnen retraumatisiert werden – nicht durch das Trauma, sondern durch die „Behandlung“ – dann werde ich überflutet.
Nicht getriggert –
überrollt.

Und mit jeder dieser Wellen riskiere ich, in diesem Projekt selbst unterzugehen.

Ich habe sehr viel gegeben.
Ich habe gesagt, was gesagt werden musste.
Und jetzt ist der Punkt gekommen, an dem ich loslassen möchte.

Dissoziationen.de wird nicht weitergeführt.
Aber alles, was gesagt wurde, bleibt.
In einer digitalen Spur, die nicht so leicht verwischt.

Danke an alle, die gelesen, gedacht, reflektiert haben.
Danke an alle, die mir vertraut haben –
und an jene, die mich still begleitet haben, auch wenn sie nie kommentierten.

Ich wünsche euch alles Liebe.

– S.