Der Artikel beginnt mit einem Verweis auf Jean-Martin Charcot, den berühmten französischen Neurologen, der behauptete, Hysterie sei ausschließlich erblich. Diese Sichtweise hatte weitreichende Folgen. So konnten Kinder u.a. als von Geburt an „krank“ abgestempelt werden. Erziehung wurde nur noch als „Trigger“ betrachtet, der eine bereits vorhandene Störung „weckt“. Jede kindliche Verhaltensauffälligkeit konnte als Zeichen für spätere Hysterie gewertet werden.
WeiterlesenKategorie:: Hysterie
Analyse: Die „hysterische Frau“
Bereits der erste Satz zeigt die Richtung: „Mit der Bezeichnung: ‚hysterische Frau‘ kann man die Ehemänner erschrecken.“ Hysterie wird hier nicht als Leiden der Frau beschrieben, sondern als eine Belastung für den Mann. Die Ehe wird als ein Leidensweg des Gatten dargestellt, dessen Frau sich als unberechenbar, launenhaft und „nervös“ entpuppt. Die Diagnose „Hysterie“ wird als Waffe benutzt, um Frauen, die nicht den Erwartungen entsprechen, zu diskreditieren.
WeiterlesenAnalyse – Hysterie im 18. Jahrhundert
Ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 1798 zeigt, wie psychische Erkrankungen, insbesondere Hysterie, damals verstanden wurden. Auffällig ist, dass man die Ursachen weniger in einer medizinischen Störung sah, sondern in Lebensstil, Moral und gesellschaftlicher Rolle.
Laut dem Artikel hatten Menschen, die an Hysterie oder Hypochondrie litten, bestimmte Lebensgewohnheiten:
Etymologie Hysterie
Der Begriff Hysterie stammt aus der Antike und wurde erstmals von den alten Ägyptern und Griechen verwendet. Die früheste bekannte Erwähnung findet sich im altägyptischen Kahun-Papyrus (ca. 1900 v. Chr.), wo Symptome beschrieben werden, die später als hysterische Störungen gedeutet wurden.
WeiterlesenDie vergessene Geschichte der Hysterie
Heute existieren zahlreiche Diagnosen, die auf das Phänomen der Hysterie zurückgeführt werden können: Konversionsstörungen, Dissoziationen, dissoziative Erscheinungen, Ich-Spaltungen (einschließlich der Dissoziativen Identitätsstörung), Amnesien, Halluzinationen (die nicht der Schizophrenie zugeordnet werden können), Pseudodepressionen, Dämmerzustände, Pseudodemenzen und histrionische Persönlichkeitsstörungen – all diese Störungen zeigen Elemente, die einst als Hysterie klassifiziert wurden.
WeiterlesenStudien über Hysterie
Laut Wikipedia wurden die Studien über Hysterie von Josef Breuer und Sigmund Freud 1895 veröffentlicht und gelten als die erste Abhandlung der klassischen Psychoanalyse. In der Auflage von 1922 wurden sie abschließend ediert. Es handelt sich um eine Sammlung von Aufsätzen, die sich zunächst mit dem älteren Begriff der Hysterie nach Paul Julius Möbius (1888) beschäftigten, aber schnell neue, vor allem ätiologische Konzepte vorstellten. Freud entwickelte im Fortgang sein eigenes Konzept, das auf der Annahme unbewusster Prozesse als spezifisch hysterische Vorgänge basierte, und stellte später eine psychotherapeutische Behandlungsmethode vor, die auf hypnotische und katharische Elemente verzichten konnte.
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