Ich zitiere an der Stelle mal eine angebliche Aussage einer Betroffenen, wie sie von Wirbelkind publiziert wird:
»Ob Sie es glauben wollen oder nicht: Laut Studie sind in etwa laut 40% der Psychiatriepatient:Innen, die Ärzte wie Sie als schizophren diagnostizieren, in Wahrheit multipel«
Dieses Zitat stammt aus einem Facebook Beitrag:
Diese Studie gibt es nicht und gab es nie. Es ist lediglich eine Vermutung von Michaela Huber, die in ihrer ersten Auflage: Multiple Persönlichen 1995 auf Seite 24 zu finden ist. Sie hat es sogar in der zweiten Auflage 2010 auf Seite 29 1:1 übernommen.
Ich zitiere Huber:
»40% aller als „schizophren“ diagnostizierten Psychiatrie-Patienten sind vermutlich in Wirklichkeit multiple Persönlichkeiten.«
Vermutlich…. ⬅️ ist keine Studie, es ist lediglich eine Vermutung!
Es ist ziemlich egal, ob das, was Wirbelkind publiziert, von einer Betroffenen stammt oder nicht, Fakt ist, dass das Publizieren einer derartigen Aussage die Wirklichkeit verfälscht. Es wird hier suggeriert, wenn nicht sogar behauptet, dass es tatsächlich Studien darüber gibt.
Nein! Gibt es nicht! Gab es nie!
Aber es gibt eine ausgezeichnete Rezension von der Schriftstellerin Kerstin Kempker. Aus dem Jahre 1995, also unmittelbar nachdem das Handbuch von Michaela Huber auf dem Markt kam.
- Rezension zu Michaela Huber: „Multiple Persönlichkeiten – Überlebende extremer Gewalt. Ein Handbuch“
Diese Rezension verlinke ich vor allem deswegen, weil sich hier zeigt, dass die Bücher von Frau Huber nicht nur enormen Einfluss auf die Verschwörungstheorie »Satanic Panic« haben, auch nicht nur auf das Bild, was von einer Dissoziativen Identität gezeichnet wird, sondern gleichfalls auf die Stigmatisierung, die schizophrene Menschen erleben.
Das sind nun schon drei Bereiche, die von diesen Büchern destruktiv beeinflusst werden.
Ich finde das überaus erschreckend!