Autor: Marvel Stella

Offener Brief an die ARD

All das Genannte basiert auf der Verschwörungstheorie von satanistischen Missbrauchskulten, wie sie auch Michael Weisfeld im ARD-Radiofeature unreflektiert wiedergibt. Wir hoffen, dass Sie als ARD dieser Verschwörungstheorie nicht bewusst und absichtlich eine große mediale Bühne gegeben haben. Darum gehen wir von einer zeitnahen redaktionellen Berichtigung zu diesem Thema aus.

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Absage an Claudia Fliß

Mir scheint, es wird hier ähnlich ablaufen, wie in der Schweiz, wo einer dem anderen den „schwarzen Peter“ zuschiebt (darüber berichten wir in Kürze) und man sich gegenseitig beschuldigt, um heil aus der Sache herauszukommen: In letzter Konsequenz seien eben die Patienten schuldig und sie selbst – die Verantwortlichen – hätten ja gar nicht an diese Thesen geglaubt …

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Colin Ross, ein Pionier der Satanic Panic

Kaum ein Name ist derart eng verbunden mit der epidemieartigen Diagnostik einer Dissoziativen Identitätsstörung ab den 1980ern wie Colin Ross. Auch das Narrativ des satanisch-rituellen Missbrauchs als Auslöser für eine DIS erfuhr durch Ross eine entscheidende Bestärkung. Sein Buch aus 1995 über die Behandlung von satanistischem Missbrauch gilt bis heute als Klassiker in einschlägigen Therapeutenkreisen. Wie konnte es derartig einflussreich werden und vor allem wie argumentierte Colin Ross darin, um das Verschwörungsnarrativ aufrechtzuerhalten?

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Niederlande: Kein Nachweis von satanischem Missbrauch

Es hilft Missbrauchsopfern weder bei einer erfolgreichen Anzeige und einem möglichen Gerichtsverfahren noch bei ihrer Genesung, wenn ihre persönlichen, wahren Geschichten in die Erzählung von QAnon oder andere extreme Erzählungen eingerahmt werden. Satanische rituelle Missbrauchserzählungen lenken an mehreren Fronten und auf verschiedene Weise die Aufmerksamkeit von der bestmöglichen Berichterstattung, Untersuchung, Verfolgung und Wiedergutmachung von Missbrauch und Ausbeutung ab.

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Gutachten beweist: Satanic Panic ist eine Verschwörung

Der Untersuchungsbericht zur „Causa Littenheid“ schlägt mit seinen 45 Seiten Umfang wie eine Bombe ein – aber nicht im zerstörerischen Sinne, sondern er räumt gehörig auf: Nicht nur mit den Zuständen in der Schweizer psychiatrischen Klinik Littenheid, sondern mit dem ganzen System von Traumatherapeuten im deutschsprachigen Raum, das den Diskurs um die Dissoziative Identitätsstörung kapert und das Thema „Mind Control und Programmierung“ von einem Fachtag zum nächsten einzementiert: unkritisch, unhinterfragt und unreflektiert

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Was man aus der Schweizer Klinik lernen muss

Es ist eine Tragödie in der Schweizer psychiatrischen Versorgung: Verschwörungs-Narrative zu Mind Control, freiheitsbeschränkende Maßnahmen ein Drehtür-Hospitalismus waren trauriger Alltag am Psychiatriezentrum Münsingen, einer der größten psychiatrischen Kliniken des Landes. Diese Geschehnisse haben ihren erschreckenden Höhepunkt in mehreren Patienten-Suiziden im Verlauf der letzten Jahre gefunden.

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